Anfang der Woche habe ich zusammen mit meiner Mutter einen Kurztrip nach Hamburg unternommen. Auf dem Programm standen unter anderem das Disney-Musical Hercules sowie ein Besuch des Miniatur Wunderlandes. Außerdem wollten wir am Montag eigentlich das neue Westfield-Einkaufscenter in der Hafencity besuchen, das ursprünglich im April öffnen sollte. Aufgrund eines Wasserschadens wurde die Eröffnung jedoch auf Oktober verschoben. Also musste ein Alternativprogramm her und da wir schon oft in Hamburg waren und das typische Touri-Programm dort schon mehrfach absolviert haben, haben wir beschlossen, in den Hansa-Park zu fahren.
Im Hansa-Park war ich bisher nur ein einziges Mal vor ca. 26 Jahren und ich hatte absolut keine Erinnerung mehr daran. Der Park liegt mit 530 km Entfernung nicht gerade bei uns um die Ecke, daher stand ein Besuch bisher nicht auf unserer Liste. Aber von Hamburg aus ist es im Vergleich dazu nur ein Katzensprung, daher dachten wir, lässt sich das doch gut verbinden. Stellte sich nur noch die Frage, wie wir von Hamburg aus am besten hinkommen. Die Wahl viel schnell auf die Bahn, denn mit dem Deutschland-Ticket, das wir dann ja auch praktischerweise für den ÖPNV in Hamburg nutzen konnten, war das die günstigste und (wie wir dachten) entspannteste Alternative. Über die hvv ist es zudem auch möglich, das Deutschland-Ticket anteilig zu kaufen, d. h. man zahlt wirklich nur ab dem Datum, ab dem man das Ticket nutzt für den restlichen Monat. So konnten wir nochmal sparen. In den meisten anderen Bundesländern ist das nicht möglich, da zahlt man immer die vollen 49 Euro.
Mit dem Zug ist man vom Hamburger Hbf aus in ca. 1,5 Stunden im Hansa-Park, mit einem Umstieg in Lübeck. Die Hinfahrt klappte einigermaßen problemlos. Ab Lübeck war der Zug allerdings restlos überfüllt mit diversen Schulklassen und wir hatten schon die Befürchtung, dass die alle ebenfalls auf dem Weg in den Hansa-Park sind (in Hamburg und Schleswig-Holstein waren noch keine Ferien). Ein großer Teil der Schüler stieg allerdings in Timmendorfer Strand aus, zu unserem Glück und zum Leidwesen der Schüler, die, wie wir mitbekommen haben, lieber in den Hansa-Park gefahren wären .
Vom Bahnhof in Sierksdorf sind es dann noch ca. 15 min Fußweg bis zum Hansa-Park und so kamen wir um kurz vor 10 Uhr dort an. Ich hatte im Vorfeld versucht, mir mit Hilfe des Parkplans schon mal einen Überblick über den Park zu verschaffen, aber ganz ehrlich: wie unübersichtlich ist bitte dieser Parkplan !? Auch die App ist da keine große Hilfe, da sie keine interaktive Karte bietet wie der EP, sondern quasi nur ein Foto des Parkplans, in das man reinzoomen kann. Hier besteht noch Verbesserungspotenzial. Also dachte ich, naja, wird schon klappen, so groß ist der Park ja nicht. Nach dem wunderschön gestalteten Eingang hielten wir uns links, da ich dort den Schwur des Kärnan vermutete. Das sollte dann auch unsere erste Fahrt des Tages werden, was sich als gute Entscheidung erwies, da Kärnan den restlichen Tag über durchgängig hohe Wartezeiten hatte. Als wir ankamen, war die Queue noch geschlossen und die Schlange vor dem Eingang noch nicht so lang und so hielt sich die Wartezeit dann einigermaßen in Grenzen.
In der Queue wurde mir dann ziemlich mulmig, so wie jedes Mal, wenn ich eine Achterbahn zum allerersten Mal fahre. Keine Ahnung, warum, aber ich habe dann immer ziemlich Angst, obwohl ich mir vorher immer schon diverse Onride-Videos ansehe, damit ich ungefähr weiß, was mich erwartet. Auf den
Rückwärtsfreifall
im Turm war ich deshalb vorbereitet, der ist aber für mich persönlich rnichts, bräuchte ich jetzt nicht unbedingt. Die Fahrt fand ich dann aber ganz gut. Zu meiner Lieblingsachterbahn wird Kärnan zwar nicht, aber Spaß macht sie schon!
Ob an dem Tag im Hansa-Park viel los war, kann ich mangels Erfahrungswerten und da der Park nicht in der Wartezeiten App gelistet ist, schwer einschätzen. Ich glaube, es war gar nicht so viel los, die Wartezeiten waren moderat. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Abfertigung im gesamten Park wirklich unterirdisch ist. Man steht in der Warteschlange oft minutenlang an ein und derselben Stelle, bis sich die Schlange mal ein paar Meter vorwärts bewegt. Ist aber auch kein Wunder, wenn z. B. bei Störtebekers Kaperfahrt die Rafting-Boote, in die sicher mindestens 6 Leute reinpassen, teils nur mit 2 Personen beladen werden. Das würde es im EP so nicht geben. Ein weiteres Beispiel ist Kärnan: die Show, die mit der Einteilung in die Sitzreihen einhergeht, ist zwar toll gemacht, dauert aber wahnsinnig lange, genauso wie das Verstauen des Gepäcks. Das könnte alles viel schneller gehen.
Insgesamt hat mir der Hansa-Park ganz gut gefallen, es ist ein schöner kleiner Park mit viel Natur, der zu großen Teilen sehr schön gestaltet und thematisiert ist. Allerdings hat mich keine Attraktion so richtig vom Hocker gehauen, weswegen es wahrscheinlich so bald keinen Wiederholungsbesuch geben wird. Kärnan fand ich gut, aber mehr auch nicht. Flucht von Novgorod war ok, hat mir aber zu sehr gerüttelt. Nessie fand ich cool, allerdings hat eine Mitfahrerin vor uns, die durchgängig geschrien hat wie am Spieß, und zwar schon ab dem Start, als noch gar nichts passierte, den Fahrspaß etwas getrübt . Die Schlange von Midgard und Royal Scotsman fand ich auch ganz gut.
Bei Highlander habe ich vorher seeehr lange überlegt, ob ich mich da rauftrauen soll. Ich habe echt Angst vor Freefalltowern, aber die schöne Aussicht aufs Meer aus dieser enormen Höhe hätte mich schon gereizt. Aber die Angst vor dem Fall hat überwogen und so habe ich Highlander ausgelassen.
Kärnapulten haben wir auch ausgelassen, da wir das schon aus Tripsdrill kennen. Leider hat der Park keinen Darkride und auch sonst keine Indoor-Attraktion außer den Space Scooter, eine Art interaktiver Autoscooter. Es gibt eine Bimmelbahn, die durch den Park fährt, ähnlich der Panoramabahn im EP, aber mit deutlich mehr Beinfreiheit . Aber auch hier wieder: der Fahrer muss bei jedem Stop jede einzelne Waggontür PER HAND mit einem speziellen Schlüssel öffnen! AAAAAHHH, da wird man doch wahnsinnig !
Von der Gastronomie kann ich nur positives berichten, wir hatten Burger im Saloon New Chance, die echt lecker waren. Hier gibt es auch eine große Auswahl an Veggie-Burgern mit Jackfrucht-Bratling. An einem Stand gab es Keksteig zum Löffeln mit verschiedenen Toppings, sehr cool und auch echt lecker, nur von der Menge leider zu viel. Im Café Rosa, in dem wie der Name schon sagt, alles rosa ist, inkl. der meisten Speisen, hatte ich ein sehr leckeres kleines Beerentörtchen und einen Bananenshake – natürlich in rosa . Bei den Preisen kann man auch nicht meckern.
Ein kleines Highlight war noch der Weihnachtsshop, in dem man das ganze Jahr über Weihnachtsdeko kaufen kann. Und wie Thorre Kamorro schon berichtet hat, gibt es im Park wirklich total süße und außergewöhnliche Plüschtiere zu kaufen, darunter z. B. Spinnen, Skorpione, Fledermäuse, Haie, Eidechsen, Seepferdchen und rosa Kakadus .
Wir sind bis Parkschluss geblieben und haben uns um kurz nach 18 Uhr mit dem Zug auf den Rückweg nach Hamburg gemacht. Hier hatten wir wieder Pech mit dem Zug ab Lübeck. Der hintere Zugteil hatte einen Defekt und musste abgekoppelt werden, alle Passagiere mussten in den vorderen Zugteil umsteigen, der dann natürlich heillos überfüllt war, zudem hatten wir dadurch eine halbe Stunde Verspätung. Irgendwann kamen wir aber doch noch in Hamburg an und sind dann auch komplett erschöpft ins Bett gefallen .