Mit meinen 42 Lenzen und ohne eigene Familie ist es nicht mehr so einfach Leute zu finden, die spontan mit in den Europa Park wollen. Die meisten möchten logischerweise ihre Kinder dabei haben. Anderen passt der Zeitpunkt nicht. Wieder anderen ist es mit Übernachtung zu teuer... Es gibt viele Gründe, weswegen ich niemanden finden wollte, der spontan mit mir bucht. Also tat ich mir alleine den Gefallen: 11. und 12. April im Park mit Übernachtung im Kronasar.
TAG 1
Zuletzt besuchte ich den Park im Juni 2020. Damals war Corona noch in vollem Gange und wir waren zu viert im Park unterwegs. Jetzt war ich natürlich neugierig auf die Neuheiten, wie z.B. Voltron, aber auch auf das Hotel. Ich kam am Freitag um kurz vor 9:00 Uhr an, parkte auf dem Parkplatz des Kronasar und setzte mich alsbald ins Shuttle Richtung Park. Hier wurde mir erst einmal bewusst, wie nah Park und die anderen Hotels eigentlich an Rust dran sind. Ich hatte den Park immer etwas außerhalb verortet - ein Irrtum. Ich betrat schließlich das Gelände durch den Eingang für Hotelgäste und mein Weg führte mich sofort zum Alpenexpress, der bereits geöffnet war - und leer, ich kam sofort dran. Den kannte ich per se noch von früher und ja, die Bahn macht noch immer Spaß. In Gedanken sah ich mich als 12-jährigen drinne sitzen. Damals mit meinem Cousin. Aber halt nur in Gedanken... Es war by the way noch recht frisch bei strahlendem Sonnenschein an diesem Freitagmorgen.
Mein nächster Gang führte mich zur legendären Euro Mir. 1997 war ich im Park, als die Bahn ganz neu war und der ikonische Soundtrack begleitete mich seitdem immer wieder auf diversen CDs und Kassetten (!) im Auto. Inzwischen fahr ich die Bahn eher wegen des Lifts und weniger wegen der eigentlichen Fahrt - glücklicherweise durfte ich den Großteil davon dieses Mal vorwärts erleben. Bei sehr vielen Fahrten in der Vergangenheit wars leider anders. Die Euro Mir tut schon gut weh mit ihren Schlägen. Etwas verdattert kam ich also aus der Nummer raus. Und hier merkte ich leider das, was ich früher nur bei Schiffsschaukel und später bei Rundfahrgeschäften merkte: Mir war schlecht, schwindelig und ich fühlte mich nicht wohl. Sollte ich langsam etwa auch keine Achterbahnen mehr vertragen?
Voltron stand bei 45 Minuten Wartezeit. Aber klar, der Coaster war ja mit der Hauptgrund für meine Reise. Kroatien wirkt eindrucksvoll. Voltron wirkt eindrucksvoll. Aber irgendwie... im Inneren kratzte was an mir...Gedanken, die mir vor Jahren nie kamen: Ist das nicht alles etwas aufgesetzt? Illusion? Kulisse? Ich nahm die Single Rider-Line und 45 Minuten Wartezeit gestalteten sich als realistisch. Was soll ich sagen? Voltron ist intensiv und heftig - die vielen Überkopfelemente und Umschwünge... Ich kam raus, war aber eher ernüchtert. Nein, das liegt nicht an der Bahn oder der Experience... Ich hab Voltron nicht vertragen. Das hätte es früher nie gegeben, aber mir gings einfach nur schlecht. Wie komm ich aus der Nummer raus? Ich will doch, dass mir Voltron gefällt.. Vor wenigen Jahren hätte ich mich sofort wieder angestellt. Doch dieses mal?
Ich beschloss, dass ich etwas Reineres brauche. Ich nutzte die Zeit zum Flanieren, Leute beobachten, Menschen sehen, die Spaß haben, Kinder, die beeindruckt die vielen bunten Kulissen, Bahnen und Farben sehen. Dann ging ich zu Eurosat - Jene Achterbahn, mit der 1995 alles bei mir begann... Naja, fast. Ich kannte vorher den "Holiday Park", aber nie traute ich mich auf Achterbahnen und nur einem Trick meines Vaters und meines Cousins war es geschuldet, dass ich damals in "die Kugel" rein bin - denn sie suggerierten mir, dass da drin keine Achterbahn sei. Als ich es realisierte, war es zu spät...und ich hatte die Fahrt meines Lebens, die die Liebe zu Achterbahnen weckte.
Den CanCan-Coaster kannte ich bereits und war wenig von ihm begeistert, aber ich dachte, dass ich vielleicht irgendwie das alte Flair von damals spüren würde. Leider war das nicht so. Ich erwähnte es schon öfter hier im Forum, aber diese Umthematisierung hat für mich die Bahn leider ziemlich zerstört. Dieser "Nachtflug über Paris" mit diesem uninspirierten CanCan-Gedudel funktioniert für mich einfach nicht, auch wenn die Streckenführung nahezu identisch ist. Schade, den erwünschten Backslash spürte ich nicht, auch wenn Eurosat am Ende die Bahn sein sollte, die ich in diesen beiden Tagen am öftesten gefahren bin - einmal sogar in der Coastiality-Version mit dem "Phantom der Oper". Letzteres war mal ne nette Erfahrung, die ich jedoch kein zweites Mal brauche.
Den Rest des Tages schlenderte ich durch den Park, gönnte mir für 12,50€ eine für die Größe etwas überteuerte Lasagne im italienischen Themenbereich und nahm noch Wodan mit. Alle Achterbahnfahrten hatten leider gemein, dass ich sie nicht gut vertragen habe und mich etwas davon erholen musste. Leider. So kenne ich mich eigentlich nicht. Der Park hatte bis 19:00 Uhr geöffnet. Um kurz vor 18:00 Uhr machte ich mich via Shuttle auf den Weg Richtung Hotel...