Zwei Tage alleine in Park und Resort

  • Mit meinen 42 Lenzen und ohne eigene Familie ist es nicht mehr so einfach Leute zu finden, die spontan mit in den Europa Park wollen. Die meisten möchten logischerweise ihre Kinder dabei haben. Anderen passt der Zeitpunkt nicht. Wieder anderen ist es mit Übernachtung zu teuer... Es gibt viele Gründe, weswegen ich niemanden finden wollte, der spontan mit mir bucht. Also tat ich mir alleine den Gefallen: 11. und 12. April im Park mit Übernachtung im Kronasar.

    TAG 1

    Zuletzt besuchte ich den Park im Juni 2020. Damals war Corona noch in vollem Gange und wir waren zu viert im Park unterwegs. Jetzt war ich natürlich neugierig auf die Neuheiten, wie z.B. Voltron, aber auch auf das Hotel. Ich kam am Freitag um kurz vor 9:00 Uhr an, parkte auf dem Parkplatz des Kronasar und setzte mich alsbald ins Shuttle Richtung Park. Hier wurde mir erst einmal bewusst, wie nah Park und die anderen Hotels eigentlich an Rust dran sind. Ich hatte den Park immer etwas außerhalb verortet - ein Irrtum. Ich betrat schließlich das Gelände durch den Eingang für Hotelgäste und mein Weg führte mich sofort zum Alpenexpress, der bereits geöffnet war - und leer, ich kam sofort dran. Den kannte ich per se noch von früher und ja, die Bahn macht noch immer Spaß. In Gedanken sah ich mich als 12-jährigen drinne sitzen. Damals mit meinem Cousin. Aber halt nur in Gedanken... Es war by the way noch recht frisch bei strahlendem Sonnenschein an diesem Freitagmorgen.

    Mein nächster Gang führte mich zur legendären Euro Mir. 1997 war ich im Park, als die Bahn ganz neu war und der ikonische Soundtrack begleitete mich seitdem immer wieder auf diversen CDs und Kassetten (!) im Auto. Inzwischen fahr ich die Bahn eher wegen des Lifts und weniger wegen der eigentlichen Fahrt - glücklicherweise durfte ich den Großteil davon dieses Mal vorwärts erleben. Bei sehr vielen Fahrten in der Vergangenheit wars leider anders. Die Euro Mir tut schon gut weh mit ihren Schlägen. Etwas verdattert kam ich also aus der Nummer raus. Und hier merkte ich leider das, was ich früher nur bei Schiffsschaukel und später bei Rundfahrgeschäften merkte: Mir war schlecht, schwindelig und ich fühlte mich nicht wohl. Sollte ich langsam etwa auch keine Achterbahnen mehr vertragen?

    Voltron stand bei 45 Minuten Wartezeit. Aber klar, der Coaster war ja mit der Hauptgrund für meine Reise. Kroatien wirkt eindrucksvoll. Voltron wirkt eindrucksvoll. Aber irgendwie... im Inneren kratzte was an mir...Gedanken, die mir vor Jahren nie kamen: Ist das nicht alles etwas aufgesetzt? Illusion? Kulisse? Ich nahm die Single Rider-Line und 45 Minuten Wartezeit gestalteten sich als realistisch. Was soll ich sagen? Voltron ist intensiv und heftig - die vielen Überkopfelemente und Umschwünge... Ich kam raus, war aber eher ernüchtert. Nein, das liegt nicht an der Bahn oder der Experience... Ich hab Voltron nicht vertragen. Das hätte es früher nie gegeben, aber mir gings einfach nur schlecht. Wie komm ich aus der Nummer raus? Ich will doch, dass mir Voltron gefällt.. Vor wenigen Jahren hätte ich mich sofort wieder angestellt. Doch dieses mal?

    Ich beschloss, dass ich etwas Reineres brauche. Ich nutzte die Zeit zum Flanieren, Leute beobachten, Menschen sehen, die Spaß haben, Kinder, die beeindruckt die vielen bunten Kulissen, Bahnen und Farben sehen. Dann ging ich zu Eurosat - Jene Achterbahn, mit der 1995 alles bei mir begann... Naja, fast. Ich kannte vorher den "Holiday Park", aber nie traute ich mich auf Achterbahnen und nur einem Trick meines Vaters und meines Cousins war es geschuldet, dass ich damals in "die Kugel" rein bin - denn sie suggerierten mir, dass da drin keine Achterbahn sei. Als ich es realisierte, war es zu spät...und ich hatte die Fahrt meines Lebens, die die Liebe zu Achterbahnen weckte.

    Den CanCan-Coaster kannte ich bereits und war wenig von ihm begeistert, aber ich dachte, dass ich vielleicht irgendwie das alte Flair von damals spüren würde. Leider war das nicht so. Ich erwähnte es schon öfter hier im Forum, aber diese Umthematisierung hat für mich die Bahn leider ziemlich zerstört. Dieser "Nachtflug über Paris" mit diesem uninspirierten CanCan-Gedudel funktioniert für mich einfach nicht, auch wenn die Streckenführung nahezu identisch ist. Schade, den erwünschten Backslash spürte ich nicht, auch wenn Eurosat am Ende die Bahn sein sollte, die ich in diesen beiden Tagen am öftesten gefahren bin - einmal sogar in der Coastiality-Version mit dem "Phantom der Oper". Letzteres war mal ne nette Erfahrung, die ich jedoch kein zweites Mal brauche.

    Den Rest des Tages schlenderte ich durch den Park, gönnte mir für 12,50€ eine für die Größe etwas überteuerte Lasagne im italienischen Themenbereich und nahm noch Wodan mit. Alle Achterbahnfahrten hatten leider gemein, dass ich sie nicht gut vertragen habe und mich etwas davon erholen musste. Leider. So kenne ich mich eigentlich nicht. Der Park hatte bis 19:00 Uhr geöffnet. Um kurz vor 18:00 Uhr machte ich mich via Shuttle auf den Weg Richtung Hotel...

  • Übernachtung im Kronasar

    Das Hotel wirkt von außen pompös, nach Bildern hatte ich es mir aber gar noch wuchtiger vorgestellt. Das Innere: Beeindruckend. Und irgendwie doch kitschig. Ich weiß, das gehört zu einer solchen Illusion dazu. Der Europa Park macht hier auch ganz sicher nichts falsch. Ich habe mir leider antrainiert, solche Kulissen zu hinterfragen. Das ist mein Fehler. Aber überall Musik? Draußen? Auf den Gängen? Wirkt mir schon etwas zu gewollt. Aber auch das ist mein Fehler. Das Standardzimmer? Alles da, was man braucht, ideal für Familien. Das Innenfenster vom Schlafzimmer zum Bad hat auch einen gewissen Entertainmentfaktor - und ist sicher spannender, wenn man nicht alleine im Zimmer ist. Kann man ja aber zuziehen und zum Glück ist die Toilette nochmal extra.

    Ich musste mich kurz ausruhen. Für 20:15 Uhr hatte ich mir einen Tisch im Ter Kronen reserviert. Dort traf ich auch pünktlich ein. Pikfeines Ambiente, ein Damentrio spielte mit Streichinstrumenten und Klavier passende Tischmusik. Pikfein auch die Preise. Kleines Fläschchen Cola (0,2) für 4,10€? Naja, hier dinieren die Schönen und Reichen... und ich. Ich gönnte mir für über 50€ das Rinderfilet mit Pommes, Spargel und Pfeffersoße. Dazu kam ein verdammt geil-leckerer Gruß aus der Küche mit selbst gemachtem Schwarzbrot. Nachtisch bestellte ich ebenfalls. "Scheiß mal aufs Geld", dachte ich mir. Das Essen war am Ende rundum gelungen. Der Chef des Abends kam sogar mehrmals zu mir an den Tisch und entschuldigte sich, weil ich länger auf mein Essen warten musste - war aber für mich absolut kein Problem. Auch sonst: Sehr, sehr freundliches Personal. Top. Rechnung: 78.80€ plus Trinkgeld natürlich. Etwas Kurioses hat es für mich aber schon, wenn das Pärchen am Nachbartisch teuren Fisch isst, den teuersten Wein der Karte trinkt und nebenbei den Faltplan des Parks auf dem Tisch ausbreitet und die Euromaus mich angrinst. Irgendwie prallen hier doch mehrere Welten aufeinander: Die Welt des Luxus und Ed Euromaus. Passend unpassend irgendwie...Zurück auf meinem Zimmer war ich gegen 22:00 Uhr und vorm Einschlafen blickte ich aus dem Fenster. Ich sah die Terrasse, den See, Rulantica und wieder ertappte ich mich bei dem Gedanken: "Was für ein Kitsch... Da stellen die einfach so ne Kulisse hier hin..."

    Meinen Wecker stellte ich für 6:20 Uhr. Ich wollte nicht ewig beim Frühstück warten und anstehen müssen. Sehr gerne hätte ich viel länger geschlafen, ich war noch richtig platt. Aber gut, ich war ja nicht zum Schlafen da. Also ab ins Bubba Svens zum großen Buffet. Und groß... ja, groß ist hier der richtige Ausdruck: Was eine riesige Halle! Der Andrang war glücklicherweise wie erwartet um Punkt 7:00 Uhr noch überschaubar. Das Frühstück bot am Ende alles, was man sich denken kann und ich konnte mich ordentlich satt essen. In der Regel isst man bei solch einer Auswahl ohnehin etwas mehr. Ich kehrte zum Packen auf mein Zimmer zurück, verlud meine Sachen ins Auto und konnte den Bus zum Park so nehmen, dass ich diesen um 8:50 Uhr betreten konnte. Mein zweiter Tag im Park sollte beginnen...

  • Tag 2

    Heute wollte ich Dinge tun und nachholen, die ich an Tag eins versäumte. Mein erster Weg führte mich zum bereits geöffneten Blue Fire. Der Himmel war blau und klar, die Luft frisch, die Temperaturen noch recht weit unten. Ich kam ohne Anstehen dran und wurde erst einmal durchgerüttelt. Mein Magen verdaute derweil noch das ausgiebige Frühstück, entsprechend unwohl fühlte ich mich nach der Fahrt. Ich versuchte dies aber zu übertünchen und machte mich nochmals Richtung Wodan auf. Wieder hätte ich mich bei den Single Ridern anstellen können, aber ich wollte die Warteschlange der Holzachterbahn mal sehen. Thematisch wirklich top, aber wie lang ist die bitteschön geworden? Die nimmt ja überhaupt kein Ende... Und obwohl es noch früh war, musste ich hier am Ende länger warten als am Tag zuvor bei Voltron. Das mag mal was heißen... Wieder schüttelte mich der Coaster ordentlich durch - So ordentlich, dass ich mich im Anschluss im russischen Themenbereich erst einmal auf einer Parkbank niederließ. Ich beoachtete einfach mal die Menschen und mir fiel auf:

    Alle Nationen, alle friedlich, keine Social-Media-Deppen, keine krassen Idioten, Macker, Macher, Alphas: Einfach nur normale Menschen, die den Tag im Freizeitpark genießen: Freunde, Familien, Kinder, alte Leute, junge Leute... Alle irgendwie gemeinsam. Es geht doch.

    Es folgten weitere Fahrten bei Eurosat... Ach, dieser doofe CanCan. Leider ist meine Imagination nicht gut genug, ihn mir wegzudenken, aber irgendwie besteht diese Affinität zu dieser Silberkugel. Ich wünschte mir innerlich dennoch immer wieder, die Familie Mack hätte das Thema nicht geändert. Und obwohl mir nach jeder Fahrt schwindelig war, davon ablassen konnte ich dennoch nicht. Selbst nach dem Voletarium wars mir schwindelig. Eine tolle Attraktion, aber für mich wohl langsam zu viel... Silver Star musste ich dennoch fahren. Auch diese Bahn kenne ich seit dem Jahr ihrer Eröffnung 2002. Nie werde ich vergessen, wie wir damals mit einer Gruppe nach dem Abi hingefahren sind. Wir hatten seinerzeit einen etwas beleibteren Mitschüler dabei. Einer der Operator gab damals sein Bestes, damit er mitfahren durfte und brachte den Bügel mit einem festen Stoß mit Hilfe seines Knies zum Einrasten. Das sorgte für einige Lacher... Weniger zum Lachen war mir heute, als gleich zwei Mitfahrer - einer in der Reihe vor mir, einer direkt neben mir - während des Lifthills plötzlich ihre Handys aus den Taschen kramten, um Selfies zu machen. Wir waren schon kurz vorm Drop, als mein Nebensitzer immer noch knipste. Ich sagte energisch: "Seien Sie vorsichtig mit Ihrem Handy", als dieser dann noch versuchte, sein Handy zurück in die Tasche zu bugsieren. Dies misslang natürlich und so krampfte er sein Handy irgendwie zwischen Hände und Bügel. Die beiden Kinder, die er dabei hatte, schrien bei jedem Hügel "Allahu Akbar". Ich war derweil irgendwie darauf konzentriert, nicht irgendein Handy in die Fresse zu kriegen.

    Zum Mittagessen holte ich mir einen sehr leckeren und preislich passenden Flammkuchen im französischen Themenbereich. Zum Nachtisch eine Kugel Eis - mit 2,30€ pro Kugel preislich weniger top, aber hey - Gönnjamin. Ich beschloss, wieder durch den Park zu schlendern... Vorbei an Poseidon, die ich im Jahr 2000 bei ihrer Eröffnung erleben durfte, weiter nach Österreich mit Blick auf die Tiroler Wildwasserbahn und auch noch mal zurück nach Deutschland zum EP-Express, mit dem ich gleich zwei Runden drehte, um den Park noch einmal "einzuatmen". Und dann so gegen 15:00 Uhr (der Park hatte bis 20:00 Uhr auf) entschied ich für mich, genug zu haben... Genug von Melancholie und Kindheitserinnerungen, genug von Achterbahnen, bei denen mir inzwischen übel wird und genug von all den Kulissen hier. Der Mitarbeiter am Ausgang fragte mich ungläubig: "Sie gehen? Sind Sie sicher, dass es das für heute war?"... Ja, ich bin sicher. Vielleicht auch nicht nur für heute...

    Der Park hat absolut keinen Fehler gemacht. Er ist gigantisch, er ist toll. Er bietet das, was ich an Freizeitparks so sehr liebe. Nur das Gefühl kann er mir aktuell nicht geben. Ob es daran lag, dass ich komplett alleine war und somit auch Zeit für Gedanken abseits des Spaßes hatte? Vielleicht. Ich kanns nicht sagen. Ich spazierte auf diesen Wegen und war irgendwie nicht ich selbst. Irgendwie muss ich das mit euch teilen, mit den wahren Fans des Europa Parks. Vielleicht ist mir die Familie Mack etwas zu präsent inzwischen. Ja, wir alle wissen, dass euch der Park gehört und ihr euer Unternehmen ausbaut. Nur muss ich da nicht unbedingt alle paar Meter mit der Nase drauf gestoßen werden. Tut mir leid, liebe Familie. Ihr habt einen tollen Park und euch extrem was aufgebaut. Aber Bescheidenheit ist nun nicht gerade eure Stärke...

    War das nun mein letzter Besuch im Park? Nein, sehr wahrscheinlich nicht. Vielleicht aber auch doch. Einige Eindrücke muss ich noch verarbeiten und mit mir ausmachen.

  • Hallo Crayfisch,

    wie schade, dass Du die Achterbahnen nicht mehr so gut vertragen hast - das kann ich nachempfinden, so ging es mir im letzten Phantasiaurlaub mit der F.L.Y. - und danach ging dann wegen der Übelkeit nach einer Wiederholungsfahrt eine Weile gar nichts mehr, sogar noch am Folgetag.

    Ich hoffe, Du konntest trotz Deines eher ernüchterten Fazits ein paar schöne Momente aus Deinem Urlaub mitnehmen :) Den Abend im Tre Kronen scheinst Du ja immerhin genossen zu haben und auch die Beobachtung mit dem friedlichen Zusammensein verschiedener Nationen klingt sehr schön :)

    Der Park hat absolut keinen Fehler gemacht. Er ist gigantisch, er ist toll. Er bietet das, was ich an Freizeitparks so sehr liebe. Nur das Gefühl kann er mir aktuell nicht geben. Ob es daran lag, dass ich komplett alleine war und somit auch Zeit für Gedanken abseits des Spaßes hatte? Vielleicht. Ich kanns nicht sagen.

    Vermutlich wirst Du das im Lauf der Zeit herausfinden, wenn sich die Eindrücke erst mal gesetzt haben. Dann wird sich, denke ich, herauskristallisieren, woran es lag. Vielleicht trug auch die Übelkeit einen kleinen Teil dazu bei, schließlich beeinflussen Körper und Gemüt sich teils gegenseitig, vielleicht liegen Dir Solo-Freizeitparkurlaube nicht so, vielleicht ist es auch einfach nicht mehr Deine Welt und Du bist nicht mehr so empfänglich für die schön gestalteten Kunstwelten, das wird sich sicher zeigen - vielleicht in den nächsten Tagen oder Wochen, vielleicht auch irgendwann später.

    Ich hatte selbst mal eine Phase, in der ich keine Lust mehr auf den Park hatte. Bei mir spielten damals sicher auch persönliche Umstände mit rein - es gab enorme Herausforderungen und harte Zeiten in meinem Leben, und während mir so ein Parkbesuch immer super half, den normalen Alltagsstress zu bewältigen, war dann auf einmal irgendwie der Kontrast zwischen meiner anstrengenden und sehr ernsten persönlichen Lebenswelt und den bunten Kunstwelten im Park zu krass. Heute kann ich das so benennen und reflektieren, direkt nach meinem damals letzten Parkbesuch vor einer langen Auszeit hätte ich aber nur sagen können, dass ich eine gewisse Entfremdung spürte, ähnlich wie Du jetzt.

    Letzten Herbst kam ich dann nach einer mehrjährigen Pause wieder in den Park, und obwohl der Besuch zumindest am ersten Tag noch von der aus dem Phantasialand mitgebrachten Übelkeit getrübt war, sprang der Funke dann auf einmal wieder über und inzwischen ist meine Liebe zum Europa-Park wieder voll da :) Sie ist vielleicht etwas anders geworden, eben so wie meine Besuche anders geworden sind, aber ich habe den Park wieder neu zu schätzen und zu lieben gelernt.

    Möglicherweise wird es bei Dir genauso sein, und Du hast irgendwann wieder Lust auf einen Besuch im Europa-Park und entdeckst ihn dann noch mal neu für Dich. Vielleicht ist es auch ganz anders und es stellt sich auf lange Sicht heraus, dass ihr euch auseinandergelebt habt, der Park und Du, oder irgendwas dazwischen, alles völlig in Ordnung. Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du dennoch halbwegs positiv auf Deinen Urlaub zurückblicken kannst, ganz unabhängig davon, ob es nun Dein letzter im Europa-Park gewesen sein wird oder nur der letzte vor einer (vielleicht auch längeren) Pause.

    Danke, dass Du Deine Erfahrungen mit uns teilst :)

  • Danke für deinen tollen Bericht. Mir steht dieses Jahr auch der ein oder andere Freizeitparkbesuch im Alleingang bevor, da unser Baby noch zu klein ist und mit meinem Umfeld verhält es wie bei dir. Obwohl ich generell auch gut alleine kann, habe ich schon Sorge, dass ein Tag im Freizeitpark so ganz allein doch deutlich auf den Spaß drückt. Bin gespannt.

  • Ich hab mir selbst auf den Spaß gedrückt.

    Ich hoffe, es wurde deutlich, dass der Park objektiv nichts für meine Befindlichkeiten kann. Es war mir dennoch ein Bedürfnis, mein Erlebnis mit euch zu teilen. Und jetzt, wo ich diese Zeilen tippe, hätte ich doch noch mal Lust auf eine Runde Voltron.

  • Du warst nicht alleine im Park! Spätestens jetzt waren wir alle mit und bei Dir.

    Danke für den ausführlichen Bericht, so etwas nimmt mich immer mit auf eine Reise. Und wenn diese mal ein melancholischer Spaziergang durch den Park ist, dann ist das genau so fein. Dein Bericht hat mich sehr berührt, auch wenn es mir bislang zum Glück noch nie so ging.

    Exakt in Deinem Alter habe ich den Park auch öfter mal alleine (mit Übernachtungen) besucht. Maya war noch nicht da, meine Frau wollte nicht ganz so oft in den Park wie ich und beim meinen Freunden und Bekannten gestaltete es sich ähnlich wie bei Dir.

  • Ich hab mir selbst auf den Spaß gedrückt.

    Das ist doch schon mal eine wertvolle Erkenntnis :)

    Ich hoffe, es wurde deutlich, dass der Park objektiv nichts für meine Befindlichkeiten kann. Es war mir dennoch ein Bedürfnis, mein Erlebnis mit euch zu teilen. Und jetzt, wo ich diese Zeilen tippe, hätte ich doch noch mal Lust auf eine Runde Voltron.

    Das wurde auf jeden Fall deutlich, keine Sorge :) Ich finde es schön, dass Du Dein Erlebnis mit uns geteilt hast :)

    Und Respekt, dass Du trotzdem noch mal Lust auf eine Runde Voltron hast - nachdem es mir nach meiner ersten Fahrt auf der deutlich sanfteren Blue Fire gar nicht gut ging, bin ich nie wieder eingestiegen :grinning_squinting_face:

  • Danke für Deinen Beitrag. Ich kann viele Punkte von Dir nachvollziehen.
    Ich bin auch seit 2021 eigentlich immer alleine unterwegs im Park. Auch ich habe Familie und Freunde, die 500 km Anreise zu viel finden.
    Ich genieße die Zeit vor Ort, um mal auf andere Gedanken zu kommen. Die Seele baumeln zu lassen. Für mich ist der Park irgendwie ein zweites Zuhause geworden. Daher regt es mich auch öfters auf, dass manche Dinge im Park nicht ganz so perfekt sind, wie es die Familie Mack gerne darstellt. Aber es ist mein Hobby und es will ja gelebt und diskutiert werden.
    Nach zwei Tagen Park inklusive Hotels bin ich dann aber auch froh, wenn ich wieder nach Hause fahren kann. Ein paar Wochen später vermisse ich den Park auch schon wieder. Diese „Liebe“ zum Park ist wie im richtigen Leben: Es geht auf und ab. Wie eine Achterbahn. (Wie passend :face_savoring_food:)

  • Schöner Bericht. Danke dafür. Ich verstehe aber nicht ganz, warum du dich immer wieder auf die Achterbahnen gewagt hast, obwohl sie dir nicht bekommen sind. Der Park bietet doch so viel mehr. Keine Ahnung ob du Dinge wie die Piraten, Shows, etc. einfach im Bericht nicht erwähnt oder nicht besucht hast. Es wirkt, wie wenn dieses Gefühl nach der Achterbahn in Kombination mit dem offenbar ungewohnten Alleinsein im Park und den Erinnerungen an früher keine förderliche Mischung war. Vielleicht hättet du bewusst mal was anderes machen sollen anstatt die alten Zeiten zu erzwingen. Ich mache mittlerweile auch sehr vieles alleine, Reisen, Europa Park, da hat mir dieses Ändern der alten Gewohnheiten sehr geholfen.

    Jahreskarte:
    Dezember 15 - Dezember 16
    Mai 2018 - Mai 2019

  • Schöner Bericht. Danke dafür. Ich verstehe aber nicht ganz, warum du dich immer wieder auf die Achterbahnen gewagt hast, obwohl sie dir nicht bekommen sind. Der Park bietet doch so viel mehr. Keine Ahnung ob du Dinge wie die Piraten, Shows, etc. einfach im Bericht nicht erwähnt oder nicht besucht hast. Es wirkt, wie wenn dieses Gefühl nach der Achterbahn in Kombination mit dem offenbar ungewohnten Alleinsein im Park und den Erinnerungen an früher keine förderliche Mischung war.


    Ein berechtigter Einwand. Dinge wie "Piraten in Batavia" und "Snorri Touren" bin ich ebenfalls gefahren. Der Punkt mit den Achterbahnen ist, dass ich sie trotz allen Unwohlseins mag oder krampfhaft weiter mögen will. Dass ich einen eher melancholischen Blick auf den Park während meines Besuchs hatte, mag dem Umstand geschuldet gewesen sein, dass ich alleine war und an Zeiten dachte, wo das nicht so gewesen ist. Man hängt ja oft an jenen Zeiten, die es so nicht mehr gibt (was nicht bedeutet, dass nicht noch bessere kommen können).

  • Crayfisch Ich fühle genau, was Du meinst. Ich habe auch Familie, aber mein Mann kann mit dem EP nicht so viel anfangen und mein Sohn möchte nicht ganz so oft mit mir mitkommen. Ich war auch schon alleine im EP - mal für einen Tagesbesuch, mal mit einer Übernachtung. Es ist schön, keine Frage. Aber ich gehe dann auch ganz anders durch den Park, als mit Begleitung.
    Ich habe für mich auch nun ausmachen können, was mein Problem am "Alleinesein im EP" ist. Es fehlt mir, den Park durch die leuchtenden Augen meines Sohnes bzw. eines Kindes zu sehen. Ich schaue im Park oft ganz wehmütig auf die Familien mit den kleineren Kindern - die Kleinen empfinden meist Freude mit dem ganzen Körper. Das Strahlen in den Augen, die Begeisterung - das ist das, was mir sehr fehlt. Ich kann auch eine ganz tiefe innere Freude und Dankbarkeit empfinden, aber ich muss das mit jemandem teilen können.
    Alleine ist es schön, keine Frage. Aber wie heißt es so schön: Glück ist das, was sich verdoppelt, wenn man es teilt - oder so.

  • Dass ich einen eher melancholischen Blick auf den Park während meines Besuchs hatte, mag dem Umstand geschuldet gewesen sein, dass ich alleine war und an Zeiten dachte, wo das nicht so gewesen ist. Man hängt ja oft an jenen Zeiten, die es so nicht mehr gibt (was nicht bedeutet, dass nicht noch bessere kommen können).

    Dieses Gefühl kenne ich. Mir hat geholfen dass ich gelernt habe, wenn ich Dinge alleine unternehme, dass ich dann bspw komplett das tun will was ich möchte. Die melancholische Erinnerung verblasst außerdem, je öfter man solche Dinge gemacht hat. Das heißt nicht, dass man sich bewusst quälen sollte, aber man sollte auch keine Angst davor haben es wieder und wieder zu tun. Außerdem hilft es Dinge bewusst mal anders zu machen, neu zu entdecken.

    Hoffe es ist nicht anmaßend das zu schreiben, aber vielleicht hilft dir das ein oder andere daraus.

    Jahreskarte:
    Dezember 15 - Dezember 16
    Mai 2018 - Mai 2019

  • Crayfisch danke für deinen tollen beitrag,ich weiß genau wass du meinst. ich selber habe diese phase zu zweit durch,und ich komme immer noch nach rust,auch wenn ich dort geheiratet habe und nun es geniesse es alleine zu erleben,es hängen immer erinnerungen dran das wird sich auch nicht ändern und nun nach fast einem jahr abstinenz freue ich mich im mai mal wieder darauf!!! vllt wären die tollen treffen von den epfriends was für dich>??? soviele tolle leute :smiling_face_with_heart_eyes:

    Warum fallen Wir?? Das man lernt aufzustehen!! :smiling_face_with_horns: :thumbs_up:

    Passierschein A 38!! :smiling_face_with_sunglasses: :rolling_on_the_floor_laughing:

    Traue jedem,nur nicht dem Teufel der in jedem sitzt!!!! :zany_face:

  • Hoffe es ist nicht anmaßend das zu schreiben, aber vielleicht hilft dir das ein oder andere daraus.

    Das ist gerade das Entscheidende. Ich mache seit Jahren sehr viele Dinge alleine. Seit 2019 (mit Corona-Pause) fahre ich jeden Sommer alleine in Urlaub, gehe alleine ins Kino, gehe alleine in den Club, war schon alleine im Holiday Park. Natürlich bin ich nicht bei all meinen Aktivitäten alleine, aber sie mehren sich und das hätte ich mir früher nie vorstellen können. Ich kenne noch genug Leute, nur sind die meist in meinem Alter und kommen oft nur selten von der Couch hoch - oder wenn sie was unternehmen, dann logischerweise mit der Familie. Da geht höchstens mal ein Abend im Garten oder ne gesellige Runde mit Bier, ehe um 22:00 Uhr die Bettkarten gelocht werden.

    Tatsächlich hatte ich überlegt, im Verabredungsthread was zu schreiben, aber - und das klingt jetzt seltsam - mir wäre es an beiden Tagen zuviel mit diesem gegenseitigen Beschnuppern und Kennenlernen gewesen.

  • Würde mir auch so gehen, zumindest wenn man sich vorab verabredet, dann macht mich das irgendwie nervös. Dabei kann ich eigentlich ganz gut mit Menschen. Also spontan wäre es für mich kein Problem, wenn jemand auf mich zukommen und sagen würde "Bist du nicht die Claudia K. aus dem Forum?" oder wenn jemand ganz spontan schreiben würde: "Hab gesehen, du bist grad unterwegs, vielleicht Lust sich spontan auf einen Kaffee im Kaffeehus zu treffen?" oder so, das ginge - da geh ich gleich los und hab nicht lange Zeit drüber nachzudenken. Aber so was wie "Wollen wir uns morgen Abend um 18 Uhr in der Pizzeria verabreden?", das ginge gar nicht, da hätte ich viel zu viel Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, dass mein Gegenüber bei einem Live-Treffen feststellen könnte, dass ich in echt ganz doof bin :grinning_squinting_face: