Achterbahnen und die Sicherheit

  • Hallo zusammen, da sich innerhalb weniger Tage zwei Achterbahn-Unglücke in Deutschland ereignet haben und im entsprechenden Legoland-Thread bereits über die allgemeine Sicherheit bei Achterbahnen gesprochen wurde dachte ich, das man hierfür ein eigenes Thema öffnen kann.


    Gestern hatte hier im Forum jemand einen Link von SWR-Aktuell geteilt (den finde ich gerade leider nicht), auf welchen über sämtliche Freizeitpark-Unfälle gesprochen wurde. Da wurden aber mehrere vergessen (beispielsweise der Achsenbruch bei Expedition GeForce im Holiday Park im Jahr 2010).


    Was hat sich seit diesen unglücklichen in der Bauweise und Technik und Aufsicht der Mitarbeiter verändert/verbessert?


    Was kann eurer Meinung nach noch optimiert werden?

    Das Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten!:S

  • Achterbahnen waren und sind sicher. Dass jetzt zwei Unfälle kurz hintereinander passieren, wird sehr wahrscheinlich Zufall sein. Ich denke nicht, dass ein/mehrere Parks/Mitarbeiter systematisch Sicherheitsvorschriften umgehen und damit versuchen, Kosten zu sparen. Konsequenzen wird der TÜV ziehen und bei Bedarf nachbessern.

  • Es ist einfach so, dass solche Unglücke etwas außergewöhnliches sind, wie auch Flugzeugunglücke oder Bahnunglücke. Sie finden sofort in alle Medien.

    Die täglichen Unfälle auf den Straßen Europas sind dagegen etwas normales und bekommen nur kurze, oft nur regionale Notizen.

    Das macht was im Bild der Öffentlichkeit und kann schon Flugangst oder Angst vor Freizeitparks auslösen.


    Meine Freundin hatte Zeit Lebens Angst vor Freizeitparks. Ich hab sie nie dazu gebracht, mal mit in den EP zu gehen. Sie hatte als Kind einen Kirmesunfall mit angesehen. Dagegen waren ich und mein Mann schon wiederholt Ersthelfer bei Verkehrsunfällen. Da ist man nachher auch fertig und muss es verdauen. Es ist jedoch - leider - etwas normales, häufiges und natürlich fahren wir weiterhin Auto.


    Die Fahrt zum Freizeitpark ist sicher das Gefährlichste an jedem Ausflug ?.


    Bei Merlin kann ich mir nach dem schrecklichen Smiler Unglück damals in Alton Towers auch gar nicht vorstellen, dass je ein Mitarbeiter mehr unautorisiert die Sicherheitsvorkehrungen überbrückt und z. B. eine Bahn im Wartungsmodus laufen läßt.

    Wir werden sehen, was da rauskommt ?.

  • Was ich mich Frage unabhängig von den Unfällen, ob es denn nicht auch ein Mindestgewicht bei den Attraktionen geben sollte. In diesem Fall spreche ich von Bügelsystemen wie bei Alpenexpress oder auch dem Tausendfüßler in Tripsdrill.

    Dies Frage ich mich deswegen, weil meine 5 jährige Tochter bedingt durch ihre Behinderung sehr zart und klein ist. Sie misst 104cm auf nur 12-12,5kg.

    Beim Tausendfüßler in Tripsdrill war dies so, das wir mit 2 Erwachsenen(20 cm Unterschied in der Länge da ich nur 1,53m klein bin ) mit ihr zusammen fuhren. Man bekam diesen Bügel ja überhaupt nicht komplett an das Kind ran da wir Erwachsenen ja einfach komplett andere Maße mit bringen.

    Ich fand es war extrem viel Luft. In Tripsdrill wird auch nicht kontrolliert und der Bediener in seinem Häuschen schaut im Grunde ja nur auf die ersten Reihen. Der Tausendfüßler ist aber ja auch sehr lang.

    Bei meiner Tochter war es so, das wir sie obwohl wir da eingequetscht zu 3 drin saßen immer wieder hoch ziehen mussten, da sie fast raus gerustcht wäre.

    Ich glaube die Bahn darf ab 90cm und 3 Jahren gefahren werden.


    Wäre denn da ein Bügelsystem wo man einzeln befestigt ist nicht sinnvoller als Standard quasi?


    Bei Arthur haben sie uns auch bei der letzten Fahrt (3.Fahrt an dem Tag)gefragt ob wir uns sicher sind, das sie drauf kann. Natürlich haben wir gesagt und da war sie ja schon 2 Mal gefahren bevor überhaupt jemand dies in Frage stellte. Wir boten der Mitarbeiterin auch an, das man sie gerne messen kann dies lehnte die Dame aber ab .


    Meine Tochter ist halt sehr schlank und zart.


    Bei SuperSplahs wurde sie an diesem Tag übrigens erst das erste und einzigste Mal gemessen. Dies war auch ihre letzte Fahrt abends um 20 Uhr.


    Ich würde mir da mehr Einzelfixier Sachen wünschen.


    Was ich wirklich gut fand, bei Arthur aber auch bei SuperSplahs haben sie richtig gut den Gurt an meine Tochter ran gedrückt und auch an alle anderen.


    Allgemein fühle ich mich im Europapark am sichersten.


    Sie lassen auch keinen Spielraum beim Messen was ich gut finde. Da habe ich leider schon anderes gesehen in Tripsdrill was ich nicht gut finde! Wir sprechen auch nicht von 1-2 cm Unterschied sondern um 10 cm ??. Dort wird auch mit einem normalen Metermaß gemessen und nicht mit einer Messlatte ??.


    EP_Lukas könntet ihr diesbezüglich Mal im Team besprechen wie ihr beispielweise mit so zarten (behinderungsbedingten) oder allgemein sehr schlanken Menschen umgehen könnt? Und ist vorgesehen, das die Sicherheitsbügel alle als Einzelbügel umgerüstet werden?

    Das Leben ist wie eine Achterbahn - also Augen zu und durch 8)8o

  • Bei den neueren Achterbahnen werden meines Wissens nur noch Einzelbügel verbaut. Nur bei älteren Bestandsanlagen gibt es eben noch den großen Bügel für zwei Personen. Das Nachfolgemodell vom Tausendfüßler hat auch Einzelbügel.

  • Euromausi15 mit Tripsdrill muss ich dir leider widersprechen. Da haben wir die letzten Jahre eine andere Erfahrung gemacht z.B. Wollten die bei der gesenkten Sau auch zusätzlich die Eintrittskarte sehen, wenn einer gesagt hat, das Kind sei 4 Jahre. Und zusätzlich an die Messlatte gestellt. Ich habe noch nie jemand nur mit Maßband gesehen.

    Das nach dem Alter zusätzlich gefragt wurde, kenn ich nur von Tripsdrill. Die restlichen Parks (wo wir waren DLP,Efteling, Toverland, Heidepark, Legoland, Holidaypark usw. ) gehen nur nach der Größe.


    Mein Kind war mit 8 Jahren schon 150 cm groß und wir wurden nie nach dem Alter gefragt, was nach TÜV Auflagen in Deutschland auch zählt.


    Jetzt ist sie fast 12 Jahre und 170 cm groß. Da fragt keiner mehr.

  • Wegen wenigen Fällen in Jahrzehnten fände ich es eher nicht so angemessen jetzt überall die Bügel umzurüsten. Wie viele Millionen Menschen sind jetzt mit dem Alpenexpress gefahren und wie oft ist ein Kind herausgefallen?


    Bei neuen Anlagen sind die Wagen ja schon nach neuesten Standards umgerüstet. Und da werden wir auch immer wieder Neuerungen erleben, die den Fahrkomfort und die Sicherheit erhöhen.


    Wir verlangen doch auch bei alten Autos nicht, dass diese ständig umgerüstet werden, nur weil es neue Sicherheitssysteme gibt. Es sind noch Autos ohne Servolenkung unterwegs, sogar ohne ABS. Jährlich gibt es hunderte Unfälle, weil Leute betrunken Auto fahren. Deswegen bauen wir aber auch keine Alkoholpegelkontrollsysteme in alle Autos ein, damit vor jeder Fahrt überprüft wird, wie hoch der Pegel ist.


    Ich kann mir vorstellen, dass solche Ereignisse Menschen Angst machen. Man sollte dann aber auch rational bleiben und das ganze in Relation setzen. Grundsätzlich ist jede Form der Mobilität viel gefährlicher und definitiv auch tödlicher. Trotzdem funktioniert es. Tausende Verkehrstote pro Jahr sind tragisch, aber im Verhältnis zu den Autofahrten, die pro Jahr stattfinden, eben zu vernachlässigen.


    Es bleibt auch festzuhalten, dass bisher 99% der Unfälle auf Achterbahnen auf menschliches Versagen zurück zu führen sind. Das Stichwort lautet also eher bessere Ausbildung für das Personal. Und auch da tut sich ja etwas und die Mitarbeiter müssen immer wieder neue Abläufe lernen.


    Für die betroffenen Personen solcher Unfälle ist es immer schlimm. Aber wir dürfen unser Leben eben auch nicht immer nur nach möglichen Risiken und Ängsten ausrichten. Und wenn wir das tun, dann bitte nur noch zu Fuß in den Freizeitpark, weil sowohl die Autofahrt, als auch die Bahnfahrt deutlich gefährlicher sind.


    Nehmen wir mal an, dass es beim Alpenexpress einen Unfall gäbe. In 38 Jahren Betriebszeit. Die Kapazität rechnen wir mal sehr niedrig auf 900 Personen pro Stunde bei 8 Stunden Öffnungszeit pro Tag. Man öffnet auch nur 200 Tage im Jahr, auch niedriger gerechnet. Alleine das bedeutet, dass ca. 54 Millionen Menschen mit der Bahn gefahren sind. Risiko also von 1:54000000.


    Und jetzt ordnen wir das mal ein:


    Ein Lottogewinn steht ungefähr 2,6 Unfällen gegenüber.


    Unfall auf Alpenexpress : Vom Blitz getroffen: 1:9


    Unfall auf Alpenexpress : Autounfall: 1:450000



    Wir können gerne so weiter machen. Ich weiß, dass die Schlagzeilen groß sind und die Emotionen hochkochen, aber man muss auch nicht aus einer Mücke einen Elefanten machen.

  • Es freut mich, das du da eine andere Erfahrung gemacht hast. Als wir dies mit bekamen in diesem Jahr (es betraf 2 Kinder vor uns ) auf der Schlappen Tour (Berg und Tal Bahn) , da kam der Mitarbeiter nur mit einem Metermaß. Mag da dann vielleicht die Ausnahme sein, dennoch fand ich es nicht gut. Bei der gesengten Sau wollte noch nie jemand von meiner Tochter die Eintrittskarte sehen ??. Fände es aber auch gut wenn man 1 Mal gemessen werden würde und dann ein Bändchen bekäme.


    Ich denke eben auch wir können uns da stundenlang aufhängen , da jeder von uns etwas anderes gesehen hat und Recht hat.


    Mit dem Alter das ist auch wieder so eine Sache wo ich denke das dies schwer ist einzuschätzen. Meine 3 jährige ist fast so groß wie die 5 jährige und ist auch deutlich kräftiger. Sie sieht jetzt schon "älter" als ihre Große Schwester aus.

    Dasselbe bei der 7 jährigen, sie ist groß für ihr Alter mit knapp 1,30m. Da denke ich liegt die Verantwortung in erster Linie bei den Eltern/Begleitpersonen was man wie seinem Kind dann auch zumuten kann. Nicht alles was ab 4 zum Beispiel ist lasse ich die 5jàhrige fahren wie beispielsweise den Wiener Wellenflieger oder die Schiffschaukel.


    Ich gehe immer bei den Attraktionen auch ein wenig nach der Körperkonstitution meiner Kinder und so schauen wir was wer wie fahren kann.

    Das Leben ist wie eine Achterbahn - also Augen zu und durch 8)8o

  • Ich glaube auch, das wäre eine endlos Diskussion :rolleyes:


    Im Toverland bekommen die Kinder beim ersten mal messen den entsprechenden Stempel auf den Handrücken, das fanden wir auch toll und würde es oft für alle einfacher machen.

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    Quelle: Der Postillon

  • Man muss wirklich an dieser Sache eines sagen: Auch wenn NTV zur RTL Group gehört, so finde ich die Art und Weise der Berichterstattung- zumindest online - eigentlich immer ziemlich treffend und wenig reißerisch.


    Klar, NTV hat auch die typischen Gossip Promi Berichte, aber im Großen und Ganzen ist’s mir viel lieber als Welt (N24). Für so Hintergrund - Berichte und umfassendere Informationen finde ich die Seite wie gesagt eigentlich ziemlich gut.

  • Bei den neueren Achterbahnen werden meines Wissens nur noch Einzelbügel verbaut. Nur bei älteren Bestandsanlagen gibt es eben noch den großen Bügel für zwei Personen. Das Nachfolgemodell vom Tausendfüßler hat auch Einzelbügel.

    Danke für die Info. Dies finde ich gut, das man die neuen Bahnen/Nachfolge Modelle auf Einzelsitze umrüstet. Ist ja einfach auch angenehmer wenn jeder selbst den Bügel sich zudrücken kann wie es zu seiner Körper Konstitution passt.

    Das Leben ist wie eine Achterbahn - also Augen zu und durch 8)8o

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    Quelle: Der Postillon

    Na ich weiß nicht. Ein bisschen makaber finde ich das schon. Muss man sowas auf einer Satireseite nutzen?

  • Ich finde der Post ist nicht verwerflich, schliesslich macht sich der Postillon nicht über die Unfälle/Opfer lustig, sondern über die Tatsache dass jetzt alle Panik schieben obwohl die Autofahrt zur Arbeit wesentlich gefährlicher ist

  • Diese wunderbare Satire hält der Mehrheit den Spiegel vor, die jetzt wieder zwei Wochen empört, traurig und erschüttert ist. Zwei Wochen wird dann wieder danach gerufen, dass bitte alle Achterbahnen umgerüstet werden sollen, die Schuldfrage wird einfach mal spekulativ geklärt, usw.


    Finde es daher mehr als berechtigt, dass man diese Irrationalität satirisch auf die Schippe nimmt.


    Makaber ist hier auch nicht die Satire, sondern eben der Umgang der Gesellschaft mit dem Thema. Oh, es taucht in der Bild auf, dann muss es ja schlimm sein.

  • ...

    Etwas ähnliches ist mir in den Koffiekopjes mit einer 4 Jährigen passiert. Während der Fahrt rutsche sie seitlich etwas runter (dort wo der schwarze Bügel ist) hab sie dann an der Seite mit meiner Hand festgehalten. Bei einer bestimmten Drehung war da auch etwas Druck auf meiner Hand. Da macht man sich natürlich schon so seine Gedanken und mir wurde kurz etwas anders.


    Grundsätzlich hab ich sehr großes Vertrauen in Technik und ich denke nicht, dass wirklich etwas hätte passieren können, sie hatte ja alle Voraussetzungen erfüllt und die Technik war darauf abgestimmt. Aber wenn ich mir andere Versionen der Kaffeetassen so ansehe, dann sehe ich fast immer eine richtige Schließtür aus Metall statt dieser dünnen Schnurr der Kaffeetassen im EP.