Die Familie Mack und ihre Außendarstellung

  • Sorry Leute, aber Michael Mack wurde zum Honorarkonsul der Französischen Republik ernannt. Er hat also eine Funktion in der er den französischen Staat vertritt ohne dessen Staatsangehörigkeit zu haben. Solche Posten gibt es nicht wie Sand am Meer. Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass vor der Ernennung ein umfangreicher Background-Check durch die französischen Sicherheitsbehörden stattgefunden hat. Wenn Michael Mack, wie ich hier zwischen den Zeilen lese, wirklich ein "strammer Rechter" wäre, wäre er niemals durch diesen Check gekommen.

    Diverse Twitter-Posts zu Corona von ihm würde ich auch so interpretieren, dass er bei dem Thema auf dem Holzweg ist. Aber weil das rechte Lager diese Auffassung, die ich nicht teile, vertritt ist nicht automatisch jeder der sich dem anschließt ein Rechter. Siehe z.B. Sahra Wagenknecht. Das Teilen eines Podcast mit rechten Hintergrund ist natürlich ein Fehler, der nicht passieren darf. Aufgrund der nachträglichen Distanzierung, halte ich es aber für glaubhaft, dass das Schlamperei war.

  • Holly79 Danke! Sehe ich genau so. Da sollte man schon genauer unterscheiden. Was die Geschichte mit der Werteunion/Maaßen angeht: das war vor zwei Jahren noch eine andere Sache. Das Thema hat sich erst zuletzt zugespitzt und wer sagt denn, dass das irgendwas mit MM zu tun hat? Die können auch einfach so eine Veranstaltung gebucht haben.


    Konservativ ist man in Rust. Das ist bekannt. Die CDU ist ja gerne dort. Und MM fehlt es offenbar an Medien- bzw. Marketingkompetenz. Durch den SC wird das noch sichtbarer und kann ungemütlich werden.

  • Michael Mack war sehr nett und gelassen, als ich ihn im Herbst in der deutshen Allee getroffen habe. Nur weil jemand eine etwas andere Einstellung zu manchen gesellschaftlichen Themen hat muss er doch nicht gleich ein Monster sein. Klar wurde es hier nicht so deutlich geschrieben, aber letztendlich lese ich leider genau diese Message zwischen manchen Zeilen der Beiträge in den letzten Wochen heraus.

    Seine Frau Miriam bewirbt ja gerne Naturkosmetik auf Instagram. Da vermisse ich manchmal den rechtlich verpflichteten Hinweis auf Werbung. Kostenlos wird sie das wohl kaum machen, wenn es schon einen persönlichen Rabattcode wie MIRIAM20 gibt.

    Das wurde vor einem oder zwei Jahren gekippt, dass man diese Beiträge mit Werbung in den Hashtags und im Text versehen muss. :)

  • Diverse Twitter-Posts zu Corona von ihm würde ich auch so interpretieren, dass er bei dem Thema auf dem Holzweg ist. Aber weil das rechte Lager diese Auffassung, die ich nicht teile, vertritt ist nicht automatisch jeder der sich dem anschließt ein Rechter.

    Ne, nicht automatisch, bei Corona sind nicht nur Rechte auf dem Holzweg, das stimmt natürlich.


    Es sind auch vor allem die auf Twitter geteilten Artikel zur Politik in Baden-Württemberg die mich stören, weil sei eindeutig antidemokratische Züge haben.

    "König Winfried und sein autoritärer Corona-Staat" zum Beispiel.

    Ich war als Wahlhelfer an der letzten Bundestagswahl beteiligt, und kann zumindest mal sagen, dass auch bei uns im Dorf die Grünen die Wahl gewonnen haben und da alles mit rechten Dingen zuging. Das habe ich als Demokrat zu akzeptieren, auch wenn ich der CDU nahe stehe, und ich finde solche Artikel unerträglich und eine Frechheit allen Menschen gegenüber, die tatsächlich in autoritären Staaten leben.

    Nun mag das absichtlich überspitzt formuliert sein, um den Punkt klar zu machen, aber ich bitte im Zweifel wirklich nochmal zu googeln, was ein autoritärer Staat ist, das hat mit (der eher positiv besetzten) Autorität nichts zu tun, und mit der Realität in BW schonmal überhaupt gar nichts.

    Und wenn es normal und allgemein akzeptiert wird, dass Personen in der Öffentlichkeit BW als autoritären Staat bezeichnen, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zu der Diktatur, in der sich Querdenker und Spaziergänger wähnen und sich immer weiter radikalisieren.

    "Stramm Rechts" ist das vielleicht nicht, aber die Tendenz ist in Summe leider naheliegender und plausibler als über so lange Zeit konsequent "versehentlich" geteilte Inhalte. Die Entschuldigung zu dem gelöschten Post nehme ich ihm nicht ab, nachdem er zuvor in den Kommentaren mehrfach auf den kritischen Inhalt hingewiesen wurde und das auch noch verteidigt hat.

    Ich kenne ihn nicht persönlich, und will mir da kein abschließendes Urteil bilden, aber die Kritik an den Twitter Aktivitäten finde ich absolut berechtigt.

  • Dann fasse ich den Artikel mal grob zusammen: Es wird nicht nur auf seinen aktuellen Twitter-Beitrag eingegangen, sondern auch seine etwas merkwürdigen Beiträge der letzten Monate zum Thema Corona. Die negative Reaktion der Fans des SC Freiburg wird erwähnt als auch die Aussagen von MM zu den Expansionsplänen in Frankreich bei denen er kritisierte, dass "...Bäume und Vögel wichtiger sind als Wirtschaft...".

  • Die ganze Nummer wird immer mehr zum Totalschaden, weil jetzt auch schon Zeitungen versuchen ein Gesamtbild zu zeigen. Dann als Reaktion auf die Presse mehr oder weniger nur zu sagen, dass das Thema ja mit der Klarstellung erledigt ist, führt nicht dazu, dass man die "Entschuldigung" eben auch wirklich als solche anerkennt. Jetzt kommt dann noch ein Artikel dazu, in dem das Thema Klima und Wirtschaft ausgespielt wird.


    Vielleicht kommen deswegen nicht weniger Besucher in den Park. Aber der Imageschaden ist glaube ich schon enorm, speziell in der Fanbase.


    Die wesentliche Frage wird jetzt sein, ob die Leute das typische Gedächtnis von zwei Wochen haben oder ob es wirklich einen nachhaltigen Schaden anrichtet.

  • Mein erster Beitrag in diesem Forum und dann gleich so ein Thema und dazu noch so lange.

    Sorry dafür.


    Zunächst möchte ich ausdrücklich betonen, dass ich kein Mitglied der Familie Mack persönlich kenne oder irgendwelche näheren Einblicke habe.

    Alles was ich jetzt hier wiedergebe entspricht einzig und alleine meiner persönlichen Meinung.


    Ich glaube zunächst sollten wir alle mal die Definition des Begriffes „Familien Park“ neu Betrachten. Inhaltlich hat sich dies im laufe der Jahre immer mehr von einem „Park für Familien“ zum „Park der Familie Mack“ gedreht. Der EP soll der Familie Mack ihr Einkommen und ihre Existenz sichern und zwischenzeitlich sind es bedeutend mehr Familienmitglieder geworden, die ausgesprochen gut an den Einnahmen partizipieren wollen.


    Ja die Omnipräsenz der Eigentümerfamilie im Park ist nahezu erdrückend. Durch diese Omnipräsenz ist aber auch eine untrennbare Verknüpfung zwischen den Privatpersonen und den Eigentümern entstanden. Egal welches Familienmitglied sich zu welchem Thema äußert, in der Öffentlichkeit wird das stets als offizielles Statement des Europa-Park wahrgenommen.


    Dementsprechend fallen die Reaktionen aus, was aber wiederrum das persönliche Ego der Beteiligten anspricht.


    Ob ich glaube, dass irgendeiner der Familie Mack mit Querdenkern oder dergleichen sympathisiert?

    Nein in keiner Weise, ich halte das für viel simpler aber dadurch für nicht minder gefährlich.

    Die Eigentümerfamilie wird stets der Seite zusprechen, von welcher sich die größtmöglichen Freiheiten und Einkünfte versprechen.


    Ich zähle mich zu den Besuchern der ersten Stunde des Parks. Der EP und ich sind gemeinsam aufgewachsen und älter geworden.


    Für mich gab es einen entscheidenden Bruch in der Philosophie des Parks, das war der Zeitpunkt als sich der EP von einer Schaufläche für Fahrgeschäfte, zur Haupteinamequelle der Betreiberfamilie gewandelt hat.



    Ab diesem Zeitpunkt wurden aus „Gästen und Besuchern“, zahlende „Kunden und Einnahmequellen“.

  • Ich habe das Thema bisher nicht verfolgt und muss deshalb vorsichtig mit irgendwelchen Aussagen sein und kann mir auch noch kein Bild über Hr. Mack machen.


    Aber da mir der Besuch des EP Spaß macht bin ich da schon etwas egoistisch und ich habe eigentlich nicht vor, wegen irgendwelchen Twitter Postings auf den Besuch des EP zu verzichten. Und das es am Ende des Tages nur um Geld geht, ja das ist auch nichts Neues heutzutage. Und zu Corona habe ich schon von so vielen Leuten "merkwürdige" Aussagen gehört, dass ich meinem halben Bekanntenkreis den Rücken kehren müsste.


    Aber auch klar ist, alles ist natürlich nicht zu tolerieren. Ich werde das Thema auf jeden Fall weiter verfolgen.

  • Ich hatte viel mit Politikern und Führungskräften in hohen Positionen zu tun und finde gewisse Kommentare hier irreführend. Etwas was ich gelernt habe ist, dass kein Mensch perfekt ist. Auch: etwas was heute super ist, kann in ein paar Jahren schlecht sein. (ehem - Dschungel-Flossfahrt)


    Nur ein paar Beispiele: Benjamin Franklin hatte Alkoholprobleme, Thomas Jefferson hatte Sklaven, JFK hatte viele Affären, Walt Disney hatte was gegen Gewerkschaften, alt-Bundeskanzler Schröder ist jetzt bei Gazprom, usw., usw... (trotzdem: dank diesen Leute ist unser Leben in irgendeiner Form besser)

    Einer der schlechtesten USA Präsidenten war Jimmy Carter. Als ich ihn traf war aber nicht seine 70-iger Jahre Politik wichtig, sondern seine wohltätigen Zwecke in den letzten Jahren und seine persönliche, menschliche Art Andere zu motivieren und wertzuschätzen.


    Wir alle lernen im Leben, ändern uns, wachsen, wissen oft nicht die richtige Antwort, versprechen uns, bereuen gewisse Dinge und sind fast nie perfekt. Je mehr man in der Öffentlichkeit ist, je mehr werden diese Imperfektionen erkennt, notiert und zukünftig irgendwo Mal erwähnt. Lasst uns also bitte nicht einzelne negativ gesehene Geschichtspunkte hervorheben (ohne alle Details zu kennen) und dabei viele gute Dinge ignorieren!

  • Da kann ich nur zustimmen. Dennoch ändern sich viele Dinge nur, wenn man sie anspricht. Und oftmals ist jemand, der einen Fehler begeht oder sich in etwas verrennt sich dessen erst bewusst, wenn er entsprechenden Widerspruch bekommt. Die positiven Eigenschaften von Michael Mack wurden hier ja auch genannt, und das sind auch nicht wenige.

  • Vielleicht bekam man in all den Jahren auch ein falsches Bild von der Familie Mack und hat sie - zu unrecht - zu etwas emporgehoben, was sie halt nicht ist und ist dementsprechend enttäuscht, wenn das politisch nach außen getragene Bild nicht zum perfekt organisierten und polierten Freizeitparkimage passt.


    In erster Linie sind die Macks keine Wohltäter, sondern Unternehmer, die ein Interesse daran haben, zu expandieren und Gewinn zu erwirtschaften und den eigenen Wohlstand zu sichern. Das klingt negativer, als ich es meine. Auch den Macks steht ihre Meinung zu - sei es in Bezug auf Corona und die Maßnahmen (die ganz gewiss die Freizeitparkbranche enorm getroffen haben) oder politische Richtungen. So lange sich alles auf dem Boden des Grundgesetzes bewegt (und das tut es), darf ich als Demokrat kein Problem damit haben. Fraglich bleibt natürlich, inwiefern ich das als Freizeitparkbetreiber, der bewusst den Kontakt zur Öffentlichkeit sucht, nach außen tragen muss.


    Ich drücks mal so aus: Etwas weniger "Mack" täte dem Europa Park gut. Wenn es mich stört, dass mich Roland, Michael und Franz von überall her angrinsen, dann muss ich woanders hin. Und mal so gesehen: Bei Disney steckt der Name sogar im Name des Parks mit drin ;)

  • Nein, Crayfisch , es ist nicht negativ, Gewinn zu erwirtschaften. Und wenn wir als Kunden einen entsprechenden Gegenwert erhalten - und das tun wir mMn - ist das völlig o.k.. Was halt nicht o.k. ist, ist z.B. sich als "Green Park" zu verkaufen und dann ein NSG zu beschneiden. Das die Macks mit ihrem Namen sehr präsent sind, stört mich wiederum überhaupt nicht. Es zeigt halt das sie hinter ihrem Park stehen.

  • In erster Linie sind die Macks keine Wohltäter, sondern Unternehmer, die ein Interesse daran haben, zu expandieren und Gewinn zu erwirtschaften und den eigenen Wohlstand zu sichern.

    Die Absicht eines Unternehmens, Gewinne erwirtschaften zu wollen, bedingt, dass man sein Leistungsprogramm an den Wünschen und Bedürfnissen der Konsumenten ausrichten muss. So entsteht Wertschöpfung. Man wandelt Input-Faktoren in einem Unternehmen zu höherwertigem Output um (Gewinnmaximierung also). Die Mechanismen des Marktes sorgen dafür, dass Unternehmen, die Ressourcen nicht effizient einsetzten (diese also verschwenden), langfristig nicht überleben können. Ich verstehe nicht, warum die Absicht, Gewinne erzielen zu wollen, in Deutschland als etwas Negatives betrachtet wird. Würden die Macks einen karitativen Verein führen, gäbe es auch keinen Europa-Park.

    Ich hatte viel mit Politikern und Führungskräften in hohen Positionen zu tun und finde gewisse Kommentare hier irreführend. Etwas was ich gelernt habe ist, dass kein Mensch perfekt ist. Auch: etwas was heute super ist, kann in ein paar Jahren schlecht sein. (ehem - Dschungel-Flossfahrt)


    Nur ein paar Beispiele: Benjamin Franklin hatte Alkoholprobleme, Thomas Jefferson hatte Sklaven, JFK hatte viele Affären, Walt Disney hatte was gegen Gewerkschaften, alt-Bundeskanzler Schröder ist jetzt bei Gazprom, usw., usw... (trotzdem: dank diesen Leute ist unser Leben in irgendeiner Form besser)

    Gibt es denn überhaupt etwas, das man objektiv als "moralisch richtig" bezeichnen kann? Was die Mehrheit der Menschen als gut bzw. schlecht betrachtet, wird von den Meinungsführern einer Gesellschaft bestimmt (hauptsächlich den Medien also). Was heute als wünschenswert gilt, war vor 40 Jahren noch verpönt (und umgekehrt).

  • Gibt es denn überhaupt etwas, das man objektiv als "moralisch richtig" bezeichnen kann.

    Naja, keep it simple: "was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu." 8o


    Ansonsten gibt es schon weltweit geltende Moralvorstellungen. Etwa die zehn Gebote, auf die sich immerhin drei Weltreligionen beziehen. Oder im weltlichen Kontext die Genfer Konventionen.

    Das Menschen dagegen verstoßen ist aber auch klar.

  • Versteh dein Argument jetzt nicht ganz. Klar kannst du den Sozialismus als politische Wertvorstellung gerne zu meinen Beispielen dazu zählen. Mir gings ja bloß um eine kurze Aufzählung von möglichen Moralvorstellungen.

  • Ich wollte damit ausdrücken, dass das, was in den zehn Geboten gefordert wird, von vielen Menschen scheinbar heutzutage als moralisch falsch betrachtet wird. In den 80ern sah das natürlich noch anders aus. Was also gibt es für eine Moral, auf die man sich allgemein einigen kann?


    Dass in Deutschland das Eigentum anderer Menschen respektiert werden würde, kann man doch wirklich nicht sagen. Es wird gerne gefordert, dass Wohnungen enteignet werden sollen. Die Inflation steigt immer weiter (was ja auch eine Form von Enteignung ist) und der Staat nimmt einem hier so viel weg wie in keinem anderen EU-Land. Und scheinbar finden das viele auch gut so.