Fjord Rafting

  • Es müssten ja nicht Gurte wie im Auto sein, es würden ja auch Beckengurte reichen, aber sie müssten vom Verlassen bis zum Eintreffen im Bahnhof verriegelt sein, sonst bringts ja nichts.

  • Ich fänds schade wenn man angeschnallt sein müsste. Ein bisschen Eigenverantwortung sollte man m.E. den Leuten noch lassen.
    Die Regeln sind klar, wer sich nicht daran hält und zu Schaden kommt ist selbst schuld.
    Ausserden ist die Anlage vom TÜV abgenommen und die sind so viel ich weiss nicht sonderlich nachlässig bei diesen Themen.

  • Natürlich wäre es schade wenn man sich anschnallen müsste und natürlich halten sich die meisten Leute auch an die Regeln. Wie man sieht gibt es aber immer wieder Leute die trotzdem während der Fahrt aufstehen. Vieleicht sind sie sich der Gefahr nicht bewusst oder einfach Idioten die beweisen wollen wie cool sie doch sind weil sie gegen das Aufstehverbot verstossen. Wenn so einer ins Wasser fällt und sich dabei verletzt oder im schlimmsten Fall sogar stirbt, was ich natürlich nicht hoffe aber bei dieser Attraktion durchaus möglich ist, würde in den Medien wohl nicht stehen das jemand aus eigenem Verschulden ins Wasser gefallen ist sodern dass die Gäste im Fjord Rafting nicht genügend gesichert sind. Somit würde dem Park auf jedem Fall eine Mitschuld gegeben obwohl sich die Person selbst in eine Gefahr gebracht hat die nicht bestehen würde wenn man sich an die Regeln halten würde.

  • Sehr ich genauso wie galicius.
    Mich würden Gurte auch stören, und ich finde es schade, dass man in puncto Sicherheit teilweise wirklich das Verhalten jedes Deppen berücksichtigen muss.
    Aber im Falle eines Unfalls ist das so oder so schlechte Publicity für den Park, egal ob Eigenverschulden des Gastes oder nicht.

    Menschen glänzen durch ihre Schönheit ... Achterbahnen durch ihren Stahl !

  • Ich muss sagen, dass ich eine Anschnallpflicht absolut begrüßen würde. Was wäre denn der Nachteil, sich anschnallen zu müssen? Einfache Beckengurte würden doch reichen und belästigen jetzt auch nicht wirklich. Ich frage mich schon lange, wann mal etwas passieren wird, wann also jemand das Boot verlässt und verletzt oder getötet wird. Die Bahn ist ein Stück weit unberechenbar und selbst Kinder mit 4 Jahren dürfen dort schon mitfahren. Aber ich nehme an, dass es sich um eine Art Bestandschutz handelt. Jedenfalls kann ich mir nur so erklären, weshalb z.B. auch in der Monorail keine Anschnallpflicht herrscht , während man sich in Volo Da Vinci anschnallen muss. Von der Art her sind die Bahnen doch relativ gleich und die Gefahr des Herausfallens ist bei beiden Bahnen ähnlich groß oder klein. Genauso auch die Anschnallpflicht mit diesen gräßlichen Bügeln bei Chiapas im PHL - bei den alten Wildwasserbahnen sitzt man genauso auf einer langen Bank und muss sich nicht anschnallen.
    Prinzipiell ist es nachvollziehbar, dass es so etwas wie Bestandsschutz gibt und alte Vorschriften ein Stück weit weiterhin angewendet werden dürfen - aber wenn etwas passiert, schreien wieder alle laut, man hätte es verhindern können. Und das paradoxe: Ich bin mir zu 100% sicher, dass man - sollte es einmal zu einem schweren Unfall im Fjord-Rafting kommen, weil jemand herausgefallen ist - sofort Rückhaltesysteme installieren wird, damit man das Vertrauen zurückgewinnt und zeigen kann, dass man die Sicherheit vorantreibt. Ganz nach dem Motto: Es muss erst etwas passieren, damit etwas passiert...


    P.S.: Einen tödlichen Unfall gab es übrigens vor nicht allzulanger zeit in England. Hier wurde 2017 ein 11 Jähriges Mädchen beim Versuch, den Platz während der Fahrt zu tauschen, aus dem Boot geschleudert. Laut Parkwebsite ist der Ride sogar nach wie vor geschlossen...


    https://www.nzz.ch/panorama/un…hrt-umgekommen-ld.1292211

  • Ich kann das Problem des aufstehens durchaus nachvollziehen. Schwierig finde ich aber bei Wasserattraktionen das Thema Gurte oder Bügel. Sind diese z.B. vom Fahrgast nicht selbst schnell zu lösen und das Boot sollte kippen und gar kopfüber im Wasser landen, wird dort wohl niemand mehr gerettet. Den Fall hatten wir ja erst vor 2 Jahren in Dreamworld. Dort gab es Gurte - ich meine aber auf den Bildern sieht es nach Klettverschluss-Gurten aus. Nur anscheinend konnten die Verunglückten diese in der Panik auch nicht rechtzeitig lösen und abspringen. Ich meine auch noch einen Unfall in den USA in Erinnerung zu haben wo in einer Wildwasserbahn Bügel verwendet wurden und das Boot nach dem Drop kopfüber im Wasser landete.
    Das, so würde ich sagen, sollte man in den Parks auch bei Gurt- oder Bügel-Diskussionen bedenken.

  • Zitat

    Genauso auch die Anschnallpflicht mit diesen gräßlichen Bügeln bei Chiapas im PHL - bei den alten Wildwasserbahnen sitzt man genauso auf einer langen Bank und muss sich nicht anschnallen.

    Bei Chiapas hängt das meines Wissens nach mit der steilen Abfahrt zusammen, die ja deutlich steiler ist als bei anderen Wildwasserbahnen (steilste der Welt?).
    Um ein nach vorne herausfallen zu verhindern, wurden die Bügel Pflicht.

    Menschen glänzen durch ihre Schönheit ... Achterbahnen durch ihren Stahl !

  • Ich bin generell der Meinung dass Anschnallgurte auf Raftings Pflicht werden sollten. Zar mag das die Kapazität einschränken, jedoch erhöht dies die Sicherheit und sorgt dafür dass jeder auf seinem Platz sitzen bleiben muss.


    Dann gibt es kein wildes herumgespringe mehr und die Gefahr dass jemand im Wasser landet ist auch geringer

  • ich "stehe" regelmässig im Rafting - doch mehr im Sinn von "Fudi gelupft", damit ich nicht in der Pfütze sitze. Wenn es schaukelt, schmeisst es mich einfach in den Sitz rein. Angst rauszufallen hatte ich noch nie... Gurten fänd ich also ganz doof...

  • ich "stehe" regelmässig im Rafting - doch mehr im Sinn von "Fudi gelupft", damit ich nicht in der Pfütze sitze. Wenn es schaukelt, schmeisst es mich einfach in den Sitz rein. Angst rauszufallen hatte ich noch nie... Gurten fänd ich also ganz doof...

    Wenn du nicht in der Pfütze sitzen willst ist das Rafting einfach die falsche Attraktion für dich.
    Es heißt ganz klar : Aufstehen verboten.

  • Sorry, aber das Rafting würde durch Bügel seinen Sinn total verlieren...Selbst in einer Reportage sagt der Schlösser, dass er selber während der Fahrt aufsteht, dass er nicht so nass wird...Es wird überall ausgeschrieben, dass man nicht aufstehen soll. Wer dann aufsteht und rausfällt ist zu 100% selbst schuld.

  • Bügel würde ich mir auch unangenehm vorstellen, da man ja ordentlich dagegengewumst werden kann. Aber ein einfacher Gurt - sorry, fehlt mir das Verständis für, das abzulehnen... Und eines Tages wird auch im EP einer untergehen. Ist nur eine Frage der Zeit...

  • Sorry, aber das Rafting würde durch Bügel seinen Sinn total verlieren...Selbst in einer Reportage sagt der Schlösser, dass er selber während der Fahrt aufsteht, dass er nicht so nass wird...Es wird überall ausgeschrieben, dass man nicht aufstehen soll. Wer dann aufsteht und rausfällt ist zu 100% selbst schuld.

    Von einem Bügel hat doch niemand was geschrieben.
    Und selbst wenn die Person der etwas passieren würde selbst Schuld wäre... Der EP würde sich trotzdem erklären müssen und hätte die schlechte Presse. Da interessiert es dann plötzlich niemanden mehr ob man aufstehen durfte oder nicht

  • Was wäre denn der Nachteil, sich anschnallen zu müssen? Einfache Beckengurte würden doch reichen und belästigen jetzt auch nicht wirklich [...]
    Aber ich nehme an, dass es sich um eine Art Bestandschutz handelt. Jedenfalls kann ich mir nur so erklären, weshalb z.B. auch in der Monorail keine Anschnallpflicht herrscht , während man sich in Volo Da Vinci anschnallen muss.

    Ein Rückhaltesystem wäre beim Fjordrafting kaum (Sinnvoll) möglich. Selbst ein einfacher Beckengurt funktioniert dort nicht. Man kann den nicht wie bei anderen Fahrgeschäften elektrisch verriegeln und in der Station elektrisch entriegeln, da man ja keine Kontakte zum Gurtsystem bringen kann. Die Bote stehen ja nicht immer an der selben Position usw. MEchanisch verriegeln ginge noch. Dann müsste aber ein Mitarbeiter beim Einstieg Gurte kontrollieren und ein anderer mit einer Art Schlüssel Gurte öffnen. Soviel Platz und Zeit das jemand jeden Sitzplatz aufmachen könnte ist imho auf den Booten nicht, dazu kommt dann, wie vorhin schon gesagt die Frage, "Was ist in einem Notfall?". z.B. wenn ein Boot sinkt? Du kannst dann nicht wie in einer Achterbahn warten, das jemand hilft. Du musst dich befreien können. du bleibst ja durch die Strömung nicht stehen. Das ist ne recht komplexe Abwägung.


    Für Fest aufgestellte Fahrgeschäfte, die also keine fliegenden Bauten sind, gelten erstmal die die Anforderungen der Genehmigung bzw. die zum Zeitpunkt des Anlagenbaus gültigen Regeln der Technik. Damit gelten dann erstmal für z.B. das Fjord Rafting erstmal die Regeln von 1991. Es gibt allerdings Ausnahmen. Wenn z.B. "Wesentliche Änderungen" an der Anlage vorgenommen werden oder wenn erhebliche Schäden für Leib und Leben passieren können. Das muss der Park, oder der Anlagenbauer oder der TÜV (in der Regel der Anlagenbetreiber) für jede Anlage berechnen. Das sind recht komplexe Rechnungen mit vielen Faktoren die einfach angenommen werden. (Jeder Hunderste steht auf, davon Kommt jeder Fünfundsiebzigste zum Fall wovon dann jeder Tausendste von Bord fällt, wobei dann Jeder 500 Ertrinkt usw.) Daraus werden dann Kennzahlen ermittelt die eingehalten werden müssen. So eine Berechnung kann dann ergeben, das man nichts machen muss, ein paar Schilder aufhängen musss oder eben Jeden Passagier mit Beckenbügel und 5 Rollen Klebeband fixieren muss ;)
    Um mal den Bogen zum ersten Absatz wieder zu schließen, hier muss dann auch wieder geschaut werden, welche neuen Gefahren die neue Sicherheitseinrichtung bringt. z.B. Person kann sich nicht selbst befreien, Person verheddert sich beim Aussteigen im Gurt und fällt in den Kanal usw. Alles in allem ist das dann schon eine komplexe Abwägung was dann da Sinn macht und was nicht.


    Für z.B. Volo Da Vinci vs Monorail sind da halt einige Jahre Unterschied in der Herstellung. So muss der Hersteller heute mehr Sicherheitskennwerte ermitten und einhalten als früher, Hier haben sich zum einen sowohl die Regeln und Normen der Technik als auch der Rechtliche Rahmen geändert, zum anderen sind die Bahnen Konstruktiv auch komplett anders aufgebaut. (Disclaimer, ich habe die jetzt nicht benutzt verglichen, sondern im Internet an Bildern geschaut. Ich hoffe, es täuscht da nix)
    Bei der Monorail geht dir im Sitzen das Geländer bis fast unter die Achsel und das Dach ist niedrig und du kannst nicht gerade stehen. Das bedeutet es ist sehr unwahrscheinlich, das jemand verbotenerweise während der Fahrt steht und selbst wenn ist das geländer noch relativ hoch. Im Gegensatz dazu ist bei Volo da Vinci das Geländer niedriger, an der Tür sogar sehr deutlich niedriger. Man könnte sowohl unter als auch neben dem Rotor ohne Probleme gerade stehen, so könnte bei einem Ruckartigen Bremsen oder Beschleunigen schneller wer rausfallen als in der Monorail. Deshalb braucht man dann wieder ein Rückhaltesystem, da ein zusätzliches Dach kaum eine Lösung wäre .


    Wahrscheinlich gibt es da noch 100 andere Punkte die man aber so nicht sehen kann. Ich hoffe, es ist ein bisschen klar geworden, was da so alles mit reinspielen kann.

  • Wow, vielen Danke für diesen ausführliche Erklärung.
    Einigen Dinge wären mir so wirklich noch nicht bewusst... Und das obwohl ich auf meiner Arbeit letztendlich auch nichts anderes mache als abwägen (Medikament empfehlen und Nebenwirkungen in Kauf nehmen, oder nicht).

    Menschen glänzen durch ihre Schönheit ... Achterbahnen durch ihren Stahl !

  • In den USA gilt in jedem Rafting anschnallpflicht. Sind meist normale Autogurte.


    Ich würde es sehr begrüßen!

    Zuerst werden die Menschen das neue abstreiten, dann werden Sie es schlecht reden und schließlich werden sie so tun, als hätten sie es schon immer gekannt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss zugeben, dass ich wohl auch nicht während der ganzen Fahrt brav sitze. Ein kurzes Aufschrecken während der Fahrt, wenn gerade eine Welle kommt oder kam, "zwingt" einen schon mal unbewusst dazu. Und ehrlich gesagt, macht das für mich auch den Spaß beim Rafting aus. Als Stehen würde ich das aber nicht bezeichnen. ich habe mich dort auf jeden Fall noch nie unsicher gefühlt.


    Zu dem Unfall in England, kommt nicht erst seit dem Vorfall diese unsägliche Ansage alle paar Minuten, dass das Aufstehen verboten ist? Außerdem hat man die Boote in den letzten Jahren doch schon optimiert und die Vorrichtung in der Mitte, sowie rechts und links vom Sitz erneutet bzw. nachgerüstet.