Während unserer Woche in London kamen mein Schatz und ich, beide große Fans der Harry Potter Filme und Bücher, natürlich nicht drumherum, einen Abstecher in die Warner Studios zu machen, um uns die echten Sets und Requisiten der weltweit erfolgreichen Filmreihe einmal live anzuschauen.
Von London aus kamen wir mit öffentlichen Verkerhsmitteln innerhalb einer Stunde an den Studios an (die Fahrstrecke liegt sogar noch innerhalb des Bereichs, den wir dank Wochentickets sowieso fahren konnten). Die Tickets für die Studio-Tour haben wir schon mehrere Wochen im vorraus online gekauft, da ein Vor-Ort-Verkauf nicht existiert. Für schlappe 41 Pfund (=49,20€) konnten wir also für mehrere Stunden in die magische Welt von Hogwarts eintauchen.
An der Stelle möchte ich eine kurze Warnung ausprechen:
Die Tour nimmt einem ziemlich stark die Illusion der Filme; man sieht sehr deutlich, wie einige magische Begebenheiten dann doch nciht so ganz magisch sind. Auch in diesem Bericht wird es das ein oder andere Bild bzw Info geben, welches zeigt, wie die Magie hinter der Magie funktioniert.
Die Studio Tour beginnt mit einer kurzen Kinovorstellung, in der ganz grob die wichtigsten Stichpunkte sowie die actionreichsten Szenen der Filme nochmal gezeigt werden, kommentiert von den Produzenten.
Anschließend wird es magisch, denn der typische HP-Soundtrack setzt ein, die komplette Kinoleinwand fährt nach oben, und gibt dahinter eine große steinerne Wand mit Tor frei: der Eingang in die berühmte Große Halle von Hogwarts:
Dann öffen sich die Türen wie von Zauberhand (naja, eigentlich mittels Elektrik ), und das erste große Set der Potter-Filme offenbart sich einem.
Die Große Halle wurde tatsächlich in der Größe gebaut, wie sie im Film zu sehen ist ... allerdings ohne Decke, diese wurde später per CGI hinzugefügt.
Anschließend für die Tour in die erste der beiden Studiohallen, in der jede Menge Original-Sets zum anschauen und fotografieren stehen. Ab diesem Punkt wird die Tour auch nicht mehr geführt, stattdessen kann man ab nun die Studios frei und ohne Zeitdruck erkunden (wir haben etwa 4 Stunden in den Studios verbracht; man sollte sich also schon Zeit nehmen).
Neben vielen bekannten Locations stehen in dieser Halle auch unzählige Reguisiten aus den Filmen. Echte Potterfans erkennen natürlich sofort jedes Detail
Ebenfalls möglich in dieser Halle ist ein Flug auf einem Besen vor einem Greenscreen (Fotos in diesem Bereich waren leider verboten). Bei einer Wartezeit von nur knapp 15 Minuten haben wir uns das natürlich nicht nehmen lassen und uns auch mal auf einen Firebolt geschwungen:
Das Onfly-Foto gibt es übrigens umgerechnet für 12€, 3 Fotos gibt es für 24€.
Das Video mit dem Besenflug, das ca. 2 Minuten geht, gibts umgerechnet für 36€.
Anschließend gings durch das schmiedeeiserne Tor von Hogwarts tief in den dunklen Wald. Hier hat man sich wirklich Mühe gegeben, eine authentische Atmosphäre zu erzeugen. Riesige Bäume, ein echter Waldboden, passender Duft, kleine Ventilatoren für den Wind, ein bisschen Nebel, und die passende Beleuchtung machen diesen Bereich zu einem tollen Erlebnis.
Der Hippogreif ist übrigens eine 1a-Animatronic, die sich sehr lebensecht bewegt (vom drehen des Halses über das neigen des Kopfes bis hin zum blinzeln mit den Augen).
Im hinteren Bereich des Waldes wird auch mittels Stroboskopen und Lautsprechern ein kleines Gewitter simuliert; passend dazu seilen sich riesige Spinnen-Animatronics auf die Besucher herab.
Die nächste Szene ist dann das berühmte Gleis 9 3/4 im Bahnhof Kings Cross.
Auch hier gibt es wieder jede Menge Fotopunkte ... und die Fans lassen sich auch hier wieder für zwei Fotos jede Menge Geld aus der Tasche ziehen
Anschließend verlässt man Studiohalle 1 und betritt einen Platz im Freien, auf dem unter anderem der "Fahrende Ritter" steht, sowie das Haus der Familie Dursley:
Ein kleiner Imbis hat hier auch seinen Platz gefunden und verkauft auch Original Butterbier aus den Filmen. Wir haben probiert ... und es schmeckt echt sehr lecker, wenn auch gegen Ende ziemlich süß. Wir haben versucht herauszufinden, aus was Butterbier besteht, und kamen zu dem Schluss, dass es wohl etwas in die Richtung von Soda-Marshmallow-Karamell sein muss ... egal, hauptsache es war lecker.
Auf gings in die zweite Studiohalle, in der sehr viel erklärt wird, wie gewisse Special Effects in den Filmen funktioneren. Interessant hierbei ist, dass bei den Potter-Filmen tatsächlich auf so viel CGI wie möglich verzichtet wurde. Der Großteil aller magischen Wesen und obskuren Figuren waren echte Masken aus Solikon, getragen von Schauspielern, oder sehr aufwändige elektronische Animatronics.
Hier mal als Beispiel den Halbriesen Hagrid, dessen Kopf komplett modelliert wurde, und mittels einem Rucksackartigen Gestell von einem Schauspieler über dessen Schultern getragen wurde:
Die furchteinflößenden Dementoren funktionierten nach demselben Prinzip. Dementor-Rucksack angezogen, Tücher drüber gestülpt, und fertig ist der seelenfressende Wächter Askabans:
Als Komplett-Animatronic möchte ich hier mal das Monsterbuch der Monster vorstellen, welches sich hinter der Vitrine wirklich so bewegt wie im Film (inklusive Augenblinzeln und Zuschnappn):
Sowie den kurz vor der Wiedergeburt stehende Voldemort; eine Animatronic, die genauso im Film benutzt wurde (im Video mal auf die Atmung achten
An der Stelle möchte ich um eine kleine Trauerminute bitten, für den wohl tragischsten Tod in den Potter-Filmen ... (nein, nicht die dämliche Eule, die nie eine tragende Rolle gespielt hat):
DOBBY
Nach der kurzen Exkursion in Sachen Tricktechnik ging es für uns zu den letzten beiden Sets, die gleichzeitig auch die größten des Studios waren ... (jaja, die "Große Halle" war wirklich nichts dagegen).
Wie heißt es im Film so schön? - "Willkommen in der Winkelgasse!"
(Wer einen Zauberstab kaufen möchte, greift übrigens fast genauso tief in die Tasche wie bei den Fotopoints)
Wow, mehr konnten wir beide im ersten Moment nicht über die Lippen bringen. Diese Gasse ähnelt in Sachen Deteilreichtum locker der Mainstreet eines guten Freizeitparks. Wir hätten hier noch Stunden verbringen können, um uns all die kleinen Details anzuschauen, die uns auch aus den Filmen bekannt waren. Ebenso wie im Dunklen Wald war hier das Lichtdesign wieder perfekt getroffen, um die magische Einkaufsstraße mitten in London authentisch wirken zu lassen. Dass wie in der Großen Halle auch hier eine schwarze Decke über den Gebäuden hängt, nimmt man nach 2 Sekunden überhaupt nicht mehr wahr.
Wir dachten eigentlich schon, dass dies der Höhepunkt gewesen wäre ... aber nein, da fehlt ja noch etwas ...
Wir verließen die Winkelgasse an deren Ende durch eine Backsteinmauer, und standen in einer Halle wieder, in der von der Fläche her locker der gesamte Matterhornblitz darin Platz gehabt hätte. Doch statt einer Achterbahn stand hier inmitten der Halle das originale Modell der Zaubererschule Hogwarts:
Alle paar Minuten wechselt die Beleuchtung übrigens von Tag zu Nacht bzw umgekehrt. Der Weg führte uns einmal um das Schloss herum, immer leicht absteigend, sodass das Schloss immer größer wirkte: ein wahnsinnig emotionaler Moment
Was bleibt uns abschließend zu den Warner Studios zu sagen?
Eigentlich nur, dass sie jeden einzelnen Cent (bzw. Penny) wert waren.
Fans von Harry Potter werden hier ihr Paradies finden, werden einen emotionalen Moment nach dem anderen erleben, werden stundenlang ihren Spaß haben ...
Absolut jedem zu empfehlen, der mal in London oder Umgebung ist.
In diesem Sinne beende ich diesen Bericht mit einem Zitat aus den Filmen, das auch ich nur zu gerne auf mich selbst anwenden: