Ich war vergangene Woche ein paar Tage in Berlin. Zwei meiner Highlights möchte ich mit euch teilen, interessiert sicherlich den ein oder anderen .
Starten möchte ich mit dem Spreepark, der aktuell im Rahmen einer 90-minütigen Führung besucht werden kann.
Geschichte
Der "Spreepark Plänterwald", 1969 als "VEB Kulturpark" eröffnet, war bis zur Wiedervereinigung der einzige Freizeitpark der DDR. Nach der Wiedervereinigung wurde der Park von privaten Investoren übernommen und ging nach wenigen Betriebsjahren anfang der 2000er-Jahre insolvent. Der Park entwickelte sich seither zu einem "Lost Place" und konnte in den Jahren wohl im Rahmen von Führungen besucht werden.
Das Land Berlin kaufte das Gelände vor einigen Jahren und baut aktuell kräftig um, sodass hier ein Parkgelände entstehen kann.
Seit Anfang 2023 kann man wieder Führungen über das Gelände buchen und so noch einen (teilweise letzten) Blick auf den verlassenen Park werfen.
Wer sich tiefergehend informieren möchte oder historische Fotos anschauen mag, dem lege ich die Homepage von Christopher Flade ans Herz. Er hat viel Herzblut in seine Projekte gesteckt: https://berliner-spreepark.de/
Das Parkgelände
Das Parkgelände umfasst insgesamt 29,5 Hektar und ist damit recht weitläufig. Nach der Insolvenz des Parks wurde das Gelände weitestgehend sich selbst überlassen und diverse Pflanzen und Tiere machten sich hier breit. Im Rahmen der aktuellen Bauarbeiten wurden bereits einige ehemalige Objekte entfernt, einiges gibt es aber auch noch zu sehen
Gebäude des ehemaligen Parks
Direkt nach dem Haupt-Tor steht das Alt-Englische Dorf. Diese Häuserzeile wurde auch bereits als Filmkulisse (U.a. für den Film "Wer ist Hanna?") verwendet. Die Gebäude sind allerdings einsturzgefährdet und werden wohl bald noch weichen.
Von einem ehemaligen Restaurant gibt es nur noch das Gerippe der Fassade. Dieses wurde lackiert und kann erhalten werden, aus statischen Gründen kann allerdings wohl kein Dach montiert werden. Hier finden bereits jetzt vereinzelte Veranstaltungen statt.
Von der ehemaligen Parkeisenbahn gibt es noch zwei Stationsgebäude. Diese sind ebenfalls einsturzgefährdet und werden wohl noch abgerissen werden.
Das Stationsgebäude einer Floßfahrt gibt es ebenfalls noch und ist ebenfalls einsturzgefährdet. Dieses soll allerdings gerettet und zukünftig als Rastplatz verwendet werden.
Ehemalige Attraktionen
Das wohl bekannteste Motiv ist der Powered Coaster "Spreeblitz". Die Mack-Bahn wurde 1987 im französischen Park "Mirapolis" eröffnet und nach dessen Schließung, wie viele andere Attraktionen, an den Spreepark verkauft. Die Schienen und die Station der Bahn sind noch gut sichtbar, der ikonische Tunneleingang in Drachenoptik ebenfalls. Dieser wurde für Filmdreharbeiten vor einigen Jahren nochmals nachgestrichen.
Von einer ehemaligen Wildwasserbahn sind noch einige Meter Kanal sowie ein künstliches Bergmassiv zu sehen.
Von der oben bereits genannten Parkeisenbahn gibt es neben den Stationsgebäuden noch ein paar wenige Meter Schiene sowie, im Gebüsch versteckt, ein paar Waggons.
Das bekannte ikonische Riesenrad des Spreeparks ist momentan demontiert. Im neuen Spreepark soll eine neue Riesenrad-Konstruktion entstehen, die möglichst viele Teile des alten Riesenrads wiederverwenden soll. Eine entsprechende Ausschreibung für den Umbau soll demnächst erfolgen, Pläne existieren aber anscheinend bereits.
Mack-Rides-Kenner erkennen das folgende Fahrgeschäft ebenfalls ohne Mühe: Eine Kaffeetassenfahrt vegetiert ebenfalls im Park vor sich hin, thematisiert nach einem Kakao-Getränk für Mirapolis.
Die Wartungshalle
In einer Wartungshalle wurden alle noch auffindbar Boote, Chaisen und sonstige Teile aus dem Park gesammelt. Diese werden aktuell restauriert, um im neuen Spreepark wiederverwendet zu werden. Allerdings nicht als Attraktionen, sondern in Kunstprojekten oder als Sitzgelegenheiten.
Die Zukunft des Spreeparks
Wie oben bereits erwähnt soll der Park zukünftig als "Stadtpark" der Allgemeinheit wieder zugänglich gemacht werden. Einzige Freizeitpark-Attraktion soll das neue Riesenrad werden, das hätten sich die Anwohner wohl so gewünscht. Nachfolgend habe ich noch einige Artworks abfotografiert.
Alle Bilder in diesem Beitrag: