Vegetarische und vegane Gerichte im Park

  • Rappschecke

    Wenn du Fleisch isst weil du nichts passendes Vegetarisches gefunden hast, müsstest du eigentlich dem Lokal fernbleiben. Wenn du und die anderen Flexitarier das täten, würde - vielleicht - der Umsatz einbrechen und der EP denkt um. Vielleicht passiert das aber eben auch nicht, weil Vegetarier, Veganer, Frutarier und Flexitarier halt auch zusammen nicht übermässig viele sind.

    Ich "muss" gar nichts. Vor allem nicht hungrig bleiben, wenn ich in ein Restaurant möchte. Ich bin nicht umsonst flexibel. Aber Wünsche äussern kann ich dennoch.

  • mh104 Eine Randerscheinung? Mehr als 8 Millionen Menschen (Flexitatier noch nicht mit eingerechnet) sind eine Randerscheinung? Na wenn das so ist...


    Sorry, aber auf so undifferenzierte Kommentare muss ich leider so eingehen, wir haben 2024, nicht 2010.

    Undifferenziert? ok, seit über 20 Jahren bin ich Koch und war in diversen ausgezeichneten Häusern am Arlberg, Sylt und Bodenseeregion unterwegs. Ich habe Hotelbetriebswirt studiert in einer der renommiertesten Schulen im D-A-CH raum. Leite seit 2016 mein eigenes 3 Sterne Hotel in einer Gegend die gleichweg von Touristen und Geschäftsleuten frequentiert wird. Bin im Vorstand der DEHOGA im Raum Konstanz-Schwarzwald-Donau


    Stimmt... da habe ich keine Ahnung was für Essen nachgefragt wird bzw. wie die Marktlage aussieht... Sorry my bad *iron*


    Randerscheinung war vielleicht nicht glücklich formuliert, gebe ich zu. Lass es mich besser Formulieren:

    Die absolute Mehrheit isst nicht vegan oder Vegetarisch, dass diese trotzdem mal gerne ein fleischloses Gericht essen steht außer Frage.


    Ebenfalls habe ich auch gesagt, auf das Angebot kommt es sehr wohl an. Ein Vegetarier hat nicht immer bock auf Käsespätzle die zu teuer sind (Balthasar) ebenso wenig wie ein hochindustriell gefertigtes Produkt (greenforce) ein Ausgewogenes Angebot stimmt die meisten zufrieden. Da muss es dann nicht 5-6 Gerichte bei 20 Positionen auf der Karte sein sein sondern 2 von 20 reichen auch. (etwa 10% laut deinen 8miliionen Menschen in D)


    Ich habe auf mein Betrieb bezogen das Beispiel, Käsespätzle, Saisonales Curry und Salate. Ich habe (obwohl ich überzeugter Fleischesser bin, mit eigener Aufzucht) mindestens 3 Vegetarische Gerichte (inkl. Salat) auf der Karte die immer mal wieder wechseln. Daher spreche ich aus Erfahrung, dass etwa 10% von der gesamtheit der Gerichte Vegetarisch/Vegan bei mir sind.


    Anmerkung: Dies ist natürlich keine Blaupause für den Europa Park, jedoch meine ich, dass ich fundiert berichten kann und nicht nur eine "Bauchmeinung" mit dem beispiel meines Betriebes machen kann.

  • Ich bezog mich lediglich auf den Begriff Randerscheinung. Das ändert auch deine Qualifikation nicht, dass dieser eher unklug gewählt wurde, weil es eben einfach nicht der Realität entspricht.


    Vegetarische Ernährung war nie ein "Trend", sondern einfach ein Phänomen des allgemeinen umdenkens in der Bevölkerung. Klimawandel ist einfach uncool und so geil finden viele das Schnitzel dann eben doch nicht. Zumindest nicht so geil, dass man 3 Grad und mehr in Kauf nimmt...

  • Ich sehe es da schon als etwas schwieriger an mehr vegane/vegetarische Gerichte anzubieten.

    Bleiben wir mal beim Beispiel Fleischbällchen. Das der Park diese auch vegan/vegetarisch kaufen kann steht nicht in Abrede. Das Problem ist aber, er müsste dafür extra Kochstellen nutzen, oft werden ja gerade so Burger etc. auf diesen großen Koch-/Bratstellen gebraten. Gerade im EP wird das mit Sicherheit auch an einigen Stellen sein. Wenn es jetzt aber vegane Produkte sein sollen, dürften diese dort nicht mit gebraten werden, somit muss zwingend eine extra Kochmöglichkeit geschaffen werden. Genau aus dem Grund sind diese veganen/vegetarischen Produkte ja auch bei den fastfoodketten nicht mehr als solche deklariert. Es hat sich einfach nicht gelohnt und somit werden auch die sogenannten „Green“pattys zusammen mit den Fleischpattys gebraten, dürfen aber somit auch nicht mehr vegan/vegetarisch deklariert werden.

    Fakt ist halt, auch 10% Veganer/Vegetarier sind eine Randgruppe für die es sich oft nicht lohnt eine extra Küche anzuschaffen. Was ist zum Beispiel mit den ganzen Halal-Essern? Sind mit Sicherheit auch einige %-Punkte.

    Sollte der Bedarf größer werden, bin ich mir sicher das der EP eine Möglichkeit findet sich vegane/vegetarische Produkte sehr gut bezahlen zu lassen.

  • Ich will jetzt hier nicht für eine bestimmte Partei (Veganer/Vegetarier, Fleischesser) das Wort ergreifen und ich bin klar dafür, dass jeder selbst entscheiden darf, wie er sich ernähren möchte.

    Es verträgt ja auch nicht jeder jede Ernährungsweise gleich.

    Mann muss aber schon ehrlich zugeben, dass man deutlich merkt, wie manche Personen/Parteien etc... versuchen, andere Menschen quasi zum Veganismus umzuerziehen.

    Das kann man definitiv nicht leugnen.

    Wenn ich mal ein paar Jahre zurück denke, da gab es auch Vegetarier oder Veganer und Fleischesser.

    Die einen haben eben Fleisch gegessen, die anderen nicht und gut wars.

    Da gab es noch nicht dieses ständige Gegeneinander.

    Und das wird in den nächsten Jahren immer schlimmer werden, der "Kampf" Vegan/Vegetarisch gegen "Fleischesser" wird immer größer und der Ton leider immer rauer und aggresiver.

    Es gibt ja mittlerweile schon gegenseitige Beleidigungen wie dummer Pflanzenfresser oder man wird als "rechts" abgestempelt, wenn man Fleisch ist.

    Und das stimmt mich traurig und macht mir Sorgen.

    Also immer mehr Gegeneinander statt ein Miteinander.

    Leider erleben wir das bei so vielem.


    Veganer gegen Fleischesser

    Autofahrer gegen Radfahrer

    und und und ...

  • Weil es eben um die Klimafrage geht. Und da spielen die Veganer wohl eher für die Umwelt, als gegen sie. Im Gegensatz zu anderen Ernährungsformen.


    Und das sage ich als Mensch, der selbst nicht vegan lebt. Da kann man sich einfach nicht wundern...

  • Mann muss aber schon ehrlich zugeben, dass man deutlich merkt, wie manche Personen/Parteien etc... versuchen, andere Menschen quasi zum Veganismus umzuerziehen.

    Ja, die gibt es, genauso gibt es aber auch Fleischesser die über Veganer herziehen und sich damit brüsten dass ihnen Tierleid, Klimawandel etc. ***egal ist. Wenn ich ehrlich bin kenne ich mehr solcher Leute als missionierende Veganer.


    Im Kern stimme ich dir aber zu, solche Kriege bringen nichts außer verhärteten Fronten und dabei erreichen die Menschen am meisten wenn man mit- und nicht gegeneinander arbeitet.

  • Wenn man nicht drauf reagiert, gibt's auch kein Gegeneinander. Ist aber von beiden Seiten so. Man leses sich im Gesichtsbuch nur mal die Kommentare durch, wenn irgendwo ne vegetarische Currywurst oder so beworben wird.... Ich verstehe das gar nicht. Klar, Veganer stehen oft für Tierrechte ein, trotzdem ist es denke ich unnötig, Fleischesser belehren zu wollen. Ich gehe mal davon aus ein Großteil hat sich mit seinem Fleischkonsum auseinandergesetzt und wird nicht aufhören es zu essen, weil ihm jemand sagt, was für ein schlechter Mensch er ist. Einem Fleischesser tut aber doch der Veggieburger oder die vegetarische Currywurst nicht weh.... vielleicht würde sie ihm ja tatsächlich schmecken?


    Zum Angebot im EP: Ich denke auch, dass man versucht, die Bedürfnisse der Mehrheit zufriedenstellen. Und zumindest das vegetarische Angebot ist gar nicht soooo klein. Es gibt viel, bei dem man nicht auf den ersten Blick im Kopf hat "uuuuh, vegetarisch". Zum Beispiel eine Pizza Margherita, Crepe mit Zimt und Zucker, Churros, Pommes,..."

  • Ich denke es würden hier viele temporär vegetarisch, wenn es in EINEM Restaurant einen großen Teller Nudeln mit Tomatensoße für angemessene 4,50€ gäbe.


    Vermutlich müsste der Park mit seinem üblichen Phantasie-Aufschlagsatz Gerichte mit Fleischersatzprodukten so teuer anbieten, dass sich kein potenzieller Kunde mehr dafür entscheidet. Bietet man beide Produkte preisgleich an, würde das den Gewinn reduzieren. Das ist keine Option.


    Aber wie auch immer, wer total überzeugter Vegetarier oder Veganer ist, sollte auch bereit sein für die Zugehörigkeit zu seiner 10-Prozent-Gruppe (siehe irgendwo oben) zu investieren.

    Manche wollen auch Vegetarier sein, weil sie hoffen, dass dann mehr bezahlbare Gerichte (weil ohne Fleisch) angeboten werden.


    Den Vorschlag mit den zwei Sorten köttbullar finde ich aber gut, vor allem wenn der Preis und die Menge gleich (hoch) sind.


    Warten wir mal ab was die Zukunft bringt.


    Buffet im Hotel für 50 Euro und dann nur veganes Zeug finde ich schwierig, aber ich habe auch keine Ahnung was verschiedene pflanzliche Genüsse so kosten und ob es da hinreichend Personen gibt, die das auch dafür zahlen.

  • Klimawandel ist einfach uncool und so geil finden viele das Schnitzel dann eben doch nicht. Zumindest nicht so geil, dass man 3 Grad und mehr in Kauf nimmt...

    So einfach ist es eben nicht. Nur 14% der Treibhausgasemissionen stammen aus der Landwirtschaft. Und ein nicht kleiner Teil aus dem Anbau von Reis! Ja, Reis!!! Es sind nicht nur die Kühe...


    Methan und Lachgas – die vergessenen Klimagase
    250 Kilometer mit dem Kleinwagen auf der Autobahn oder ein Kilo Rindfleisch im Supermarkt – beides belastet das Klima im gleichen Maß. Doch während allgemein…
    www.tagesschau.de


    Was ist fürs Klima besser?


    Ein Vegetarier, der 4x im Jahr fliegt und viel Auto (mit Verbrennungsmotor) fährt und viele per Flugzeug importierte Früchte und Gemüse isst?


    Oder jemand, der viel lokal produziertes Fleisch isst, keine Südfrüchte isst, kaum fliegt und nicht Auto fährt?


    Wenn einem die Tiere leid tun ist das ja verständlich, aber Vegetarier helfen dem Klima nicht gerade viel, solange sie deutlich klimaschädigendere Verhaltensweisen nicht auch ändern.

  • Vermutlich müsste der Park mit seinem üblichen Phantasie-Aufschlagsatz Gerichte mit Fleischersatzprodukten so teuer anbieten, dass sich kein potenzieller Kunde mehr dafür entscheidet. Bietet man beide Produkte preisgleich an, würde das den Gewinn reduzieren. Das ist keine Option.

    Falsch rum gedacht. Fleisch ist im Vergleich immer zu günstig. Aber das würde jetzt zu weit führen. Und das sage ich, again, als Fleischesser. ;)


    Übrigens ist "Zeugs" etwas respektlos für veganes / vegetarisches Essen oder? ;)

  • Du zitierst hier nur die Teile, die dir passen. Wird aber auch wieder zu politisch am Ende.


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Vegetarier und Veganer auch insgesamt auf die Umwelt achten. Man will ja insgesamt etwas für die Umwelt tun.


    Ich weiß nicht, warum man sich nicht eingestehen kann, wenn Menschen besser leben als man selbst. Ich fahre Auto und würde dem Fahrradfahrer ja auch nicht einreden wollen, dass wir etwa gleich viel Einfluss aufs Klima haben.

  • Brthld


    Fleisch ist viel zu günstig, v.a. in Deutschland. 1kg Schweinefilet im Angebot für 8 Euro? Das ist unterirdisch. Deutschland exportiert ja Schweinefleisch nach China, weil es hier günstiger produziert wird. Das sagt wohl alles.


    Dass Fleischersatzprodukte mehr kosten als Fleisch ist auch merkwürdig.


    Aber bei den recht hohen Preisen, die der EP fürs Essen (und Trinken) verlangt, dürfte ein höherer Fleischpreis ziemlich egal sein.

  • Ich erinnere nochmal daran, dass Diskussionen über fleischlose (oder sonstige) Ernährung allgemein hier Offtopic ist. Weitere Beiträge ohne Themenbezug zum EP werden kommentarlos entfernt/gekürzt, eine Bepunktung behalten wir uns bei Wiederholung vor.

  • Da ich ja schon soft das Buffet im Bubba Svens kritisiert habe, möchte ich aber mal anerkennen, dass die Idee dort sich eine eigene Bowl zu basteln mich sehr angesprochen hat. Für mich als nicht so oft fleischfressende Pflanze ein echtes Highlight muss ich sagen. :thumbup:

  • Ich frage mich gerade, was es denn so reichlich gibt im EP, wo man keine fleischlose Alternative findet.


    Bratwurst gibt es vegetarisch und vegan in allen Variationen. Den Greenforce Patty kann man auf so ziemlich jeden Burger hauen. Für Schnitzel gibt es vegetarische Alternativen aus Milcheiweiss, da würde so mancher Fleischesser keinen Unterschied merken.


    Es gibt sicher Sachen, die kann man nicht ersetzen. Flammlachs zum Beispiel. Veganes Milcheis fällt wohl auch eher in die exotische Ecke.


    Das Hauptproblem besteht wahrscheinlich tatsächlich darin, dass man keine unterschiedlichen Grills oder Pfannen verwenden kann oder will. Wobei ich mich frage, für wieviele Veganer oder Vegetarier das tatsächlich von Bedeutung ist. Wenn es um rein ethische Gründe geht und nicht darum, dass man den Geschmack von Fleisch nicht mag, dann sollte die Verwendung des gleichen Grills doch tolerierbar sein, oder nicht?

  • Passt vielleicht auch zum Thema: die einzige vegetarische Pizza im Park "Verdure" war immer mit die teuerste Pizza, aber dafür sehr gur mit tollem Gemüse belegt (Champions, Artischocken und mehr). Haben diese immer gerne bestellt, beim letzten mal Anfang Januar waren wir aber wirklich schockiert und echt etwas angesäuert deshalb. Seit neustem ist sie einfach nur trocken und einfach ein paar kleine Paprikastücke und Möhren drüber geschmissen, das wars.

    Das ist eine Entwicklung die dem vegetarischen Angebot eindeutig nicht gut tut. Es sind eh wenig Gerichte aber wenn man dann eher eine Pizza Margaritha hat die einfach nur viel kostet... Sehr enttäuschend. Habe noch die Hoffnung das sie nur an diesem Tag so mager aussah (think)

    Wir essen auch Fleisch aber wenn ich mir vorstelle ich würde keins essen, sähe es im Park schon mau aus, wenn man dann noch sortieren muss was wirklich schmeckt oder sich für den Preis lohnt.

  • Wenn ihr es gerade von Ersatzprodukten habt, und um wieder zum EP zurück zu kommen...


    Habt ihr schon mal in Island den veganen Hot Dog probiert? Also ich kann ja einiges essen, aber dabei war ich nah am Würgereiz. Ein labberiges etwas (nein, nicht das Brötchen) mit undefinierbarem Geschmack.


    Klare Empfehlung, davon weit weg zu bleiben. Solche Ersatzprodukte lieber ganz weglassen und einen Sauerkrautwecken für billiger anbieten.

  • en Vorschlag mit den zwei Sorten köttbullar finde ich aber gut, vor allem wenn der Preis und die Menge gleich (hoch) sind.

    ...wie bei Ikea. Die haben sogar drei Sorten: Fleisch, Gemüse und Fleischersatz.

    Bleiben wir mal beim Beispiel Fleischbällchen. Das der Park diese auch vegan/vegetarisch kaufen kann steht nicht in Abrede. Das Problem ist aber, er müsste dafür extra Kochstellen nutzen, oft werden ja gerade so Burger etc. auf diesen großen Koch-/Bratstellen gebrate

    Tja, da stehen sich einige Veganer selbst im Weg, wenn nicht mehr reicht "für mein Essen ist kein Tier gestorben", sondern das eigene "reine" Essen nicht durch Berührung mit tierischen Produkten "verunreinigt" worden sein darf. Das kann der Park nicht leisten, zumindest nicht in allen Lokationen. Da fehlt der Platz für die dritte Frittöse oder die zweite Bratplatte.


    Das sehe ich bei religiösen Ernährungseinschränkungen (koscher, halal) oder Allergien noch ein, aber beim Veganismus/Vegetarianerismus geht es ja eigentlich um Ethik und um Ressourcenschonung.