Evakuierung Colosseo am 28.07.22

  • Das Ereignis ist natürlich sehr unschön. Aber wie viele solcher Ereignisse gab es jetzt in diesem Jahr? Man muss sich nichts vormachen. Securitypersonal lohnt sich für den Park nur, wenn das Personal am Ende mehr Schäden einspart, als es kostet. Für den Feuerwehreinsatz wird wohl kaum der Park aufkommen müssen. Entsprechend besteht hier aus Sicht des Parks keine Notwendigkeit. Die Mehrheit der Besucher wird sich auch nicht unsicher fühlen. Das wäre das zweite Argument für erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Wenn die Leute wegbleiben, weil es ihnen zu unsicher vorkommt, dann ist Securitypersonal wieder günstiger.


    Am Ende sind solche Sicherheitsmaßnahmen dafür da, um ängstlichen Menschen ihre irrationalen Ängste zu nehmen. Wenn ich Dinge in den Park schmuggeln wollte, dann wäre das ohne Probleme machbar. Gibt genug Zäune, über die man Gegenstände werfen könnte. Oder ich lasse die Sachen einfach in meinen Hosentaschen, dann wirkt keine Kontrolle.

    Ich glaube dass Du mit dieser Einschätzung total daneben liegst. Da sitzt keiner mit dem Taschenrechner und rechnet Schäden gegen Kosten des Sicherheitspersonals auf, sondern an oberster Stelle steht die Sicherheit und Zufriedenheit der Besucher. Da kann man auch mal investieren bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.


    Wer gegen die Regeln verstoßen will, der wird das tun. Trotzdem finde ich es wichtig zu signalisieren dass das unerwünscht ist und auch Konsequenzen hat.

  • Ich frage mich ja sowieso, was genau die Gedanken und Gründe waren, als vor Jahren die Sicherheitskontrollen eingeführt und jetzt wieder abgeschafft wurden. Das hat ja sicher jeweils handfeste Gründe gehabt, das macht man ja nicht aus Lust und Laune. Vielleicht haben sich Vorgaben geändert? Oder es gab eine Auswertung der bisherigen Erfahrungen? Ich kenne mich da nicht aus.

  • Da lobe ich mir allen Ernstes den Parc Asterix - Man muss aber auch erwähnen, dass dort ein sehr explosives Publikum stellenweise unterwegs ist.


    Der Park liegt in unmittelbarer Nähe vieler Pariser Banlieues und dementsprechend merkt man das auch am Publikum.


    Dort war in jeder Station mindestens eine Security stationiert, viele waren zu Fuß durch den Park unterwegs. Wir haben es zwei Mal erlebt, dass Drängler ohne Diskussion aus der Queue - Line begleitet wurden. Direkt morgens.


    Sowas finde ich halt gut. Ich glaube aber auch dass der Europa-Park diesbezüglich gut organisiert ist. Man muss auch immer zwischen Eskalation und Deeskalation abwägen. Ich persönlich fühle mich im Europa-Park nicht unsicher, mir gehen langsam aber sicher auch diese ganzen Jungessell*innen Abschlüsse auf den Zeiger. Wenn die ihr Ding machen okay, aber auch da habe ich schon erlebt, dass man gegen Nachmittag von Personen angesprochen wurde, die etwas mehr als nur ein Bier hatten.



    Bezüglich Rulantica sollte man sich ernsthaft überlegen ähnlich wie bei der Therme Erding eine Sperre für alkoholische Getränke (ich meine dort sind es 3-4) einzuführen, sollte man merken, dass dies dazu beiträgt, dass es in den Abendstunden zunehmend eskaliert.

  • Ich glaube das "Problem" ist einfach auch der Kunde ist König. Auch der Kunde der vielleicht unsympathisch af ist oder sogar Mist baut.


    Ich meine warum nutzt man die Kameras nicht und filtert die Leute raus die was beschmieren, kaputt machen oder sich daneben benehmen und lässt die den Schaden bezahlen bzw. schmeißt die raus?

    Das muss schon ein Extremfall sein, damit man den Unmut der betroffenen Leute / Familien in Kauf nimmt und auch in der Warteschlange oder wo auch immer die Leute mit Security raus zieht etc. - die negativen Bewertungen der natürlich zu Unrecht belangten Besucher im Nachgang mal ganz außen vor.


    Ich denke der Park muss da den Ball leider flach halten und kann sinnvoll nur extreme Dinge ahnden.


    Und wer wirklich Ärger machen will der schafft das leider auch trotz Sicherheitskontrollen. An wie vielen Stellen kann man im EP etwas durch/über den Zaun werfen etc.?

  • Zweifellos ein genauso unnötiges als auch unschönes Ereignis.


    So sehr der Ruf nach „strengeren Kontrollen“ nun auch verständlich erscheint, gibt es doch einiges was zu Bedenken wäre.


    -       Wieviel Kontrolle möchte jeder von uns zulassen und ertragen?

    -       Wie lange bin ich bereit dafür von meiner Zeit zu opfern?

    -       Soll und kann der Zugang zum Park, zu Rulantica, zu den Hotels nur noch nach vollständiger Sicherheitsüberprüfung, bis zu Körperscannern, möglich sein?

    -       Wollen wir eine vollumfängliche Video Überwachung?

    -       Wer soll überhaupt schwerpunktmäßig überprüft werden? Junge? Alte? Bestimmte Volksgruppen? Schirmträger? Dunkelhaarige?


    Übrigens auch eine Krücke oder ein Gehstock eignen sich ausgezeichnet als Waffe.

    Es soll auch Menschen geben, die eine Kinderwagen durchaus dazu nutzen, um sich ihren Weg zu bahnen.


    Auch alles verbieten?


    Zumal es sich bei den vermeintlichen „Tätern“ nicht einmal um Gäste des Hotels oder des Parks gehandelt hat.

    Wie soll denn damit umgegangen werden?


    Generell gilt stets zu beachten, der Sicherheitsdienst ist in der Regel nur deeskalierend tätig und darf nur im Rahmen des Hausrechtes eingreifen. Hoheitliche Rechte sind nur der Polizei vorbehalten. Schon das Festsetzen von Personen ist äußerst heikel und darf im AUSNAHMEFALL, nur bis zum eintreffen der Polizei erfolgen. Auch bei einem Verweis aus dem Park, ist es nicht anders. Wenn sich die Personen weigern und nicht freiwillig gehen, darf nur die Polizei eingreifen und die Personen „raus begleiten“. Selbst die Herausgabe von persönlichen Daten, Name, Adresse usw. ist nur der Polizei gegenüber verpflichtend vorgeschrieben.


    Es gibt valide Statistiken, die zeigen, dass Übergriffe und aggressive Handlungen mit einer Etablierung von Sicherheitsdiensten signifikant zunehmen.

    Ob das daran liegt, dass diese Dinge dann exakter dokumentiert werden oder die oft sehr martialische Erscheinung des Sicherheitspersonals ein solches Verhalten provoziert, kann sicherlich diskutiert werden.


    Und zu guter Letzt, nimmt sogar das Gefühl der „Sicherheit“ bei einem großflächigen Einsatz von Sicherheitsdiensten eher ab als zu. Das liegt daran, dass durch die Präsenz des Sicherheitsdienstes eine offensichtlich bestehende Gefährdung bestätig wird.


    Als Beispiel, wenn ich durch die Stadt laufe und sehe gelegentlich eine Polizeistreife, gibt mir persönlich, dass ein Gefühl der Sicherheit. Sollte ich gar kein Streife bemerken, ist das auch kein Problem.

    Wenn ich aber durch die Stadt laufe und an jeder Ecke stehen Polizeistreifen und dass womöglich noch schwer bewaffnet, stellt sich sofort ein Gefühl der Verunsicherung ein.

  • Aus dem Vorfall werden keine weiteren Konsequenzen wie verschärfte Kontrollen abgeleitet. Bei den Personen handelte es sich teilweise nicht um Europa-Park Gäste.


    Zitat

    Update vom 29. Juli, 9:57 Uhr: Die Reizgas-Attacke in einem der Europapark-Hotels mit 25 Verletzten am Donnerstagnachmittag. Für den Park kein Grund für Konsequenzen. Über verschärfte Sicherheitsmaßnahmen, wie etwa Taschenkontrollen am Eingang der Hotels wie dem „Colosseo“, wird nicht nachgedacht – sie seien nicht durchführbar, so eine Parksprecherin auf HEIDELBERG24-Nachfrage. Ein solcher Vorfall könne „überall passieren“.

    Laut Polizei Offenburg handelt es sich bei den Jugendlichen, die das Pfefferspray versprüht haben nicht um Europapark-Gäste, sondern um Einheimische, die sich öfter dort aufhalten. Die andere Streitpartei seien jedoch Hotelgäste gewesen. Insgesamt drei Personen mussten aufgrund von Augenreizungen kurz im Krankenhaus behandelt werden.

    Quelle: https://www.heidelberg24.de/ba…-polizei-zr-91694311.html

  • Tigerblume Die wirtschaftliche Betrachtung ist natürlich nur ein Teilbereich der ganzen Thematik. Andere Punkte beschreibt Melih hier ja sehr ausführlich und zutreffend.


    Was ich damit ausdrücken wollte ist, dass der Park sehr rational an die Sache ran geht und solche Einzelfälle nicht nutzt, um aus dem Europa-Park einen "Überwachungsstaat" zu machen. Weil es sich schlicht nicht lohnt. Alleine die Kosten für das Securitypersonal, welches du dann vor sämtlichen Eingängen platzieren musst, ist so viel höher als der Mehrwert, den diese Maßnahmen bringen.


    Sicherlich steht die Sicherheit an oberster Stelle, aber die steht eben auch im Gegensatz zu Freiheit und Zufriedenheit der Gäste. Ein Gast, der erst einmal durch eine Flughafenkontrolle muss, um Karussell zu fahren, wird schon zu Beginn des Tages unzufrieden sein. Es mag sein, dass ein Teil solche Maßnahmen befürwortet, dann aber eben aus irrationalen Beweggründen. Und da sollte der Park eben nicht aufspringen.


    Denn wenn wir mit der Einführung von Sicherheitsmaßnahmen eines gelernt haben, dann, dass man das am Ende nur noch schwer wieder zurück nehmen kann. Wenn einmal gescannt wird bis zum geht nicht mehr, dann fühlen sich die Leute unsicher, wenn auf einmal 2025 dann damit aufgehört wird. Die Sicherheit mag dann objektiv nicht eingeschränkt sein, aber die Leute haben das Gefühl, dass es unsicherer ist. Und das ist das, was man auf keinen Fall erreichen will.


    Ich hoffe nur, dass der Park sich nicht von einem Teil der Gesellschaft so stark beeinflussen lässt, dass man irgendwann für einen Besuch in der Hotelbar erst einmal durch einen Scanner muss und alle Taschen kontrolliert werden.


    Im Disneyland Paris hat man ja teilweise solche Maßnahmen. Das hängt dort aber auch mit der Bahnhofsnähe zusammen. Es gibt hin und wieder mal Bombendrohungen am Bahnhof. Entsprechend patroulliert dort auch vereinzelt Militär, usw. Sind aber eben auch ganz andere Zustände mit deutlich mehr als 10 Millionen Gästen pro Jahr. Dazu kommt eben, dass die Sicherheitslage in Frankreich auch eine andere ist als in Deutschland. In Frankreich gab es eben schon deutlich mehr Anschläge und das Disneyland ist als DAS westliche Symbolbild natürlich ein potenzielles Ziel.


    Auf dem Resortgelände gibt es dann ja dafür gar keine Kontrollen mehr. Das fühlt dazu, dass irrationale Gäste sich vom Parkplatz bis zur Kontrolle unsicher fühlen und danach das Sicherheitsgefühl steigt, weil kein Sicherheitspersonal mehr wahrgenommen wird. Es ist hier, wie Melih es beschreibt. Manchmal verschlechtert Sicherheitspersonal das Sicherheitsempfinden.

  • Es ist sinnvoller, die Parkangestellten entsprechend zu schulen, so dass diese ggf deeskalierend reagieren oder weitere Schritte einleiten, als an jeder Ecke einen Sicherheitsdienst aufzustellen. Was ja sicher auch gemacht wird, ob ausreichend kann ich nicht beurteilen.

    Gestern im Movie Park: vor uns regte sich ein Vater sehr auf, weil sein Sohn zu klein für die Fahrt war und er umsonst gewartet hatte. Nachdem die Angestellte ihm höflich aber bestimmt klargemacht hat dass sie nicht nachgeben würde und er den Rückzug antrat griff sie zum Telefon um das Wachpersonal zu bitten sicherheitshalber ein Auge auf die Attraktion zu werfen, bevor sie sich bei uns entschuldigte und der Betrieb weiterging.

    Jeder der mit Menschen arbeitet muss wissen wie er in kritischen Situationen reagieren muss und wann er besser Verstärkung anfordert. Dann braucht es auch kein Wachpersonal an jeder Ecke. Überall wo Menschen zusammenkommen gibt es auch Konflikte.

  • Ich bin aktuell in Orlando. Hier finden immer und überall Kontrollen statt. Ob Tasche oder Personenscanner.


    Funktioniert gut und schnell. Auch an den Hotels.


    Wenn man möchte geht es. Alles andere sind ausreden und Sparpolitik.

    Zuerst werden die Menschen das neue abstreiten, dann werden Sie es schlecht reden und schließlich werden sie so tun, als hätten sie es schon immer gekannt.

  • Bin selbst schon mal durch ein Reizgaswolke gelaufen - war nicht schön aber im ersten Artikel von mind. 25 Verletzten zu reden ist schon auch ein wenig reißerisch. Unabhängig davon war das natürlich eine ganz blöde Aktion die hoffentlich bestraft wird und für Kinder vermutlich auch ein ganz schöne

    Da wir betroffen waren und mitbekommen haben wieviele Leute medizinisch behandelt wurden kann die Zahl so in etwa bestätigen. Also nichts mit reiserisch und aufgebauscht.

    Das Zeug hat sich durch die ganze lobby im coloseo gezogen und war selbst im 2 og im Treppenhaus bemerkbar

  • Danke uns geht es wieder gut genießen die Tage hier.

    Habe den Park noch nie so schön leer gesehen. Wartezeiten lagen immer bei 20-25 Minuten.

    Nach leckeren Spagetti im Restaurant romantica sitzen wir jetzt bei einem aperol spritz im Bell Rock in der Bar.

    Morgen geht es dann erstmals ins rulantica.

    Ich freue mich schon drauf

  • Ich verstehe auch nicht, warum generell Alkohol in Freizeitparks ausgegeben wird. Auch wenn das hier jetzt vielleicht nicht der ausschlaggebende Punkt war.

    Es gibt so tolle Alternativen mittlerweile ohne Alkohol, auch die Cocktails in Rulantica oder im EP sind super lecker ohne Alkohol. Klar, es muss nicht immer nur daran liegen, wenn jemand aggressiv ist, dann findet er auch jemanden den er/sie anpöbeln kann. Aber für mich ist das alles einfach nicht nachvollziehbar.

    Wir haben letztes Jahr eine Messerattacke im MoviePark mitbekommen, das waren Schulklassen, die höchstwahrscheinlich keinen Alkohol getrunken haben, dennoch könnte man damit wahrscheinlich dem Ganzen etwas entgegen wirken.

  • Es soll ja auch nicht am Alkohol gelegen haben.

    Es waren wohl bekannte Jugendliche aus dem Dorf die wohl Polizei bekannt sind und öfter in den Hotel abhängen und Stress suchen.

  • Na dann wirds aber mal Zeit für ein Hausverbot, zumindest in den Hotels. Wenn hier mehrere Hotelgäste verletzt und medizinisch behandelt werden müssen, dann kann ich nicht verstehen wenn man diesen Schritt nicht geht.

    Menschen glänzen durch ihre Schönheit ... Achterbahnen durch ihren Stahl !

  • Entsprechend patroulliert dort auch vereinzelt Militär,

    Dieses Bild stört mich auch immer ein bisschen. Klar sind die nur draußen am Bahnhof und es ist ja auch irgendwo notwendig aber man fragt sich da schon was aus Walt Disney's place to bring your family geworden ist.


    Klar ist dass was da in Colosseo passiert ist totaler Mist, aber Sicherheitsvorkehrungen wie in Paris würde ich gerne vermeiden. Wäre auch in dieser Form gar nicht möglich weil man die Hotels ja wieder durch den Eingang verlässt um in den Park zu kommen.

  • In Frankreich und gerade im Großraum von Ballungsräumen ist patrouillierendes Militär keine Seltenheit.


    Dies hängt damit zusammen, dass in Frankreich meines Wissens nach immer noch eine erhöhte Terrorwarnstufe gilt.

  • Die Taschemkontrollen wurden doch auch erst eingeführt, als Frankreich von einer Welle an Terroranschlägen erfasst wurde.

    Damals fand ich das sinnvoll und hat mich auch beruhigt. Auffällig fand ich allerdings, dass oftmals Menschen mit anderer Hautfarbe und Vollbart strenger kontrolliert wurden, als Männer ohne Vollbart oder auch Mütter mit Kinderwagen oder wer auch immer :/


    Den Sinn dahinter, die Kontrollen jetzt einzustellen und nicht schon zu Zeiten von Corona ( gemeint sind die vergangenen zwei Jahre) , erschließt sich mir nicht so ganz. Das war ja immer eine üble Menschenansammlung.


    Unterm Strich bin ich aber froh um dem Wegfall der Kontrollen, weil ich jetzt wieder mein kleines Taschenmesser mitnehmen kann, um ein Stück Obst oder Landjäger klein zu schneiden oder eine Semmel aufszuchneiden .

    Nach Gras riecht es so oder so, ob mit oder ohne Kontrolle.

    Der Sinn des Lebens ist nicht, die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen.